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Automotive-Schock bei Continental: Unerwartete Verluste auf dem Konto!
Schwere Zeiten für Dax-Riese Continental: Teure Sonderfrachten und negative Währungsauswirkungen zehren an den Finanzen

Negative Währungseffekte und hohe Kosten für Sonderfrachten haben Continental im zweiten Quartal das Ergebnis seines Kerngeschäftsfelds schmälern lassen.
Der Dax-Konzern verbuchte im abgelaufenen Quartal einen Verlust und verbrannte trotzdem Geld. Am Mittwoch teilte der Autozulieferer mit, dass seine Automotive-Sparte eine bereinigte Ebit-Marge von minus 0,6 Prozent bei einem Umsatz von 5,1 Milliarden Euro erzielte. Laut Pflichtmitteilung sind die Verluste auf negative Währungseffekte und anhaltend hohe Kosten für Sonderfrachten zurückzuführen. Dadurch rutschte die bereinigte Ebit-Marge des Konzerns für das gesamte zweite Quartal - bei einem Umsatz von 10,4 Milliarden Euro - auf 4,8 Prozent und somit rund einen Prozentpunkt unter den Analystenerwartungen. Der bereinigte Free Cashflow beläuft sich auf minus 15 Millionen Euro, was bedeutet, dass das Unternehmen seine Investitionen nicht mit den Einnahmen des laufenden Geschäfts decken kann.
Der in den Vorstand eingezogene Philipp von Hirschheydt, der seit dem 1. Mai das Automotive-Geschäft leitet, hat somit einen schlechten Start. Seine Aufgabe ist es, das Kerngeschäft mit Autokomponenten, Sensorik und Software, dass seit mehreren Jahren Verluste schreibt, nachhaltig profitabel zu machen. Für dieses Jahr plant Conti einen Beitrag in Form einer Gewinnmarge von zwei bis drei Prozent zum Gesamtergebnis.Doch die Analysten der Investmentbank Jefferies sind skeptisch, ob Continental die Anleger mit diesem Wachstumskurs überzeugen können. „Wir sind davon überzeugt, dass Conti seine Erwartungen anpassen muss, um das Interesse der Anleger wiederzubeleben“, ist in einer aktuellen Analyse zu lesen.
Obwohl das Unternehmen optimistisch ist und die Ergebnisse aus Preisverhandlungen als positiv bewertet, die im dritten Quartal erfolgreich abgeschlossen wurden, fiel die Continental-Aktie am Mittwochnachmittag zeitweise um 2,1 Prozent auf ein Dreiwochentief von 67,22 Euro. Anschließend legte sie aber wieder um 1,8 Prozent auf 69,94 Euro zu. Trotz des schwachen Quartalsergebnisses hält Conti an seinen Jahreszielen fest. Die Erwartungen sind ein Umsatz von 42 bis 45 Milliarden Euro und einer Gewinnmarge von 5,5 bis 6,5 Prozent sowie einen bereinigtem Free Cashflow von 0,8 bis 1,2 Milliarden Euro.