Blackstone bringt Cirsa erfolgreich an die Börse – Aktienstart mit deutlichem Kursplus in Barcelona

Cirsa erzielt bei Börsengang in Spanien 2,5 Mrd. € Bewertung – und wird zur IPO-Ausnahme im schwachen Markt.

10.7.2025, 14:21
Eulerpool News 10. Juli 2025, 14:21

Mit einem Plus von bis zu 6,7 % beim Handelsstart hat der spanische Casino-Betreiber Cirsa am Dienstag ein deutliches Ausrufezeichen im träge verlaufenden europäischen IPO-Markt gesetzt. Der erste Kurs lag bei 16 €, was einer Marktkapitalisierung von 2,7 Mrd. € entspricht – über dem Ausgabepreis von 15 €. Zwischenzeitlich pendelte sich der Kurs bei 15,20 € ein.

Cirsa, das sich mehrheitlich im Besitz von Blackstone befindet, brachte 26 Mio. Aktien an den Markt und sammelte dabei 400 Mio. € frisches Eigenkapital ein. Mit einer Free-Float-Quote von rund 18 % zählt der Börsengang zu den größten in Spanien in diesem Jahr. Sollte die Greenshoe-Option voll gezogen werden, könnte das Emissionsvolumen auf bis zu 521 Mio. € steigen.

Das Interesse institutioneller Investoren war groß. Die Bücher seien „in kürzester Zeit“ gefüllt gewesen, heißt es aus Kreisen. Das Angebot kommt zu einem Zeitpunkt, an dem mehrere geplante Börsengänge – darunter auch ein weiteres Blackstone-Unternehmen, Hotel Investment Partners – aufgrund der angespannten Marktbedingungen verschoben wurden.

Der Börsengang markiert eine Rückkehr zur Öffentlichkeit für Cirsa, das 1985 in Spanien gegründet wurde und 2018 von Blackstone für rund 2,1 Mrd. € Enterprise Value übernommen wurde. Seither hat der Glücksspielkonzern rund 1,2 Mrd. € in mehr als 130 Übernahmen gesteckt – zuletzt etwa in Apuesta Total in Peru und Casino Portugal.

2023 erzielte Cirsa einen Umsatz von 2,2 Mrd. € (+8 %) und ein EBITDA von 699 Mio. € (+11 %). Mit dem Gang an die Börse will das Unternehmen nicht nur sein Wachstum beschleunigen, sondern auch seine Nettoverbindlichkeiten von aktuell 2,37 Mrd. € senken. Die ursprüngliche Blackstone-Investition war mit etwa 1,5 Mrd. € Fremdkapital unterlegt. Zwei Jahre später wurde ein weiterer Kredit über 400 Mio. € aufgenommen, um eine Sonderdividende an den Investor auszuschütten.

Aus dem Umfeld von Blackstone heißt es, der IPO habe dem Fonds mehr als das 2,5-Fache seines eingesetzten Eigenkapitals eingebracht. Die Bewertung stützt sich auf das Geschäftsmodell: Cirsa peilt in den kommenden drei Jahren 400–500 Mio. € für weitere Zukäufe an – rund 100 Übernahmekandidaten stünden auf der Liste, vor allem in Spanien und Lateinamerika.

Auch die Branche gibt aktuell Rückenwind: Aktien von Lottomatica, einem ebenfalls Private-Equity-geführten Glücksspielunternehmen aus Italien, haben sich seit Jahresbeginn um über 80 % verteuert. Beim britischen Konkurrenten Rank Group liegt das Plus bei über 65 %, gestützt durch regulatorische Erleichterungen im Heimmarkt. Ein Investor, der bei Cirsa eingestiegen ist, kommentierte: „Das Upside-Potenzial ist nicht spektakulär – aber das Modell ist solide und skalierbar.“

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