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Citi holt sich Ex-JPMorgan-Manager für Offensive im Investmentbanking

Citi verstärkt sich mit mehreren Ex-JPMorgan-Bankern, um seine schwächelnde Investmentbanking-Sparte neu auszurichten.

Eulerpool News 18. Juli 2025, 16:22

Citigroup forciert den Ausbau ihres Investmentbankings mit einer gezielten Abwerbewelle von Spitzenbankern – allen voran von Rivalen JPMorgan. Hintergrund ist der ambitionierte Umbau durch den neuen Investmentbanking-Chef Viswas Raghavan, der im Februar 2024 selbst von JPMorgan zu Citi wechselte. Nach Ablauf seiner vertraglichen Einschränkungen bei der Personalgewinnung baut er nun systematisch sein Team aus.

Raghavan holte zuletzt mindestens fünf hochrangige Investmentbanker von seinem früheren Arbeitgeber, darunter Achintya Mangla, der künftig den Bereich Financing für das globale Investmentbanking leitet. Zudem gewinnt Citi mit Aloke Gupte und Alex Watkins zwei erfahrene Führungskräfte aus JPMorgans internationalem Equity Capital Markets-Geschäft. Gupte wird globaler Co-Head für Equity Capital Markets mit Sitz in London, Watkins übernimmt die Verantwortung für Technologie-Finanzierungen in San Francisco.

Auch in der Übernahmeberatung verstärkt sich Citi gezielt: Drago Rajkovic, ebenfalls von JPMorgan, wurde bereits im Juni zum Co-Head of Mergers & Acquisitions ernannt. Sidharth Punshi führt seit Kurzem das Geschäft mit Finanzinvestoren und alternativen Assets in der Region Emea. Weitere Zugänge kamen von Wettbewerbern wie Morgan Stanley und HSBC – so wechseln James Manson-Bahr und Ed Sankey in leitende Positionen innerhalb des Equity Capital Markets-Teams in London.

Die Offensive fällt in eine Phase, in der Citi gezwungen ist, ihr Investmentbanking rentabler zu machen. Insbesondere im Bereich Leveraged Finance setzt das Institut auf Wachstum. Im zweiten Quartal stiegen die Investmentbanking-Erträge um 13 % gegenüber dem Vorjahr. Prominentes Mandat: Citi beriet Nippon Steel beim 15-Milliarden-Dollar-Kauf von US Steel.

Die Personalrochaden verdeutlichen den verschärften Kampf um Talente unter den US-Großbanken. JPMorgan wiederum hatte jüngst Citi-Manager Anthony Diamandakis und Theodoros Giatrakos für das Private-Equity-Geschäft abgeworben.

Die Lücke zu JPMorgan bleibt für Citi dennoch groß. Während JPMorgan im zweiten Quartal 2,5 Mrd. Dollar an Investmentbanking-Fees verbuchte, kam Citi nur auf etwas mehr als die Hälfte.

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