CVS überrascht mit starkem Quartal – Rückzug aus ACA-Geschäft, Wegovy-Deal soll Cash-Kunden binden

CVS überzeugt mit starkem operativem Ergebnis, zieht sich aus dem ACA-Markt zurück und senkt Wegovy-Preise.

2.5.2025, 17:54
Eulerpool News 2. Mai 2025, 17:54

Mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 2,25 US-Dollar hat CVS Health im ersten Quartal die Erwartungen deutlich übertroffen – Analysten hatten im Schnitt mit 1,70 Dollar gerechnet. Das Management hob daraufhin die Prognose für das Gesamtjahr an: Die neue Spanne liegt bei 6,00 bis 6,20 US-Dollar je Aktie (zuvor: 5,75–6,00). An der Börse wurde das honoriert: Die Aktie stieg am Donnerstagvormittag um über 7 %.

Ein wesentlicher Treiber des Ergebnisses war der Turnaround bei der Versicherungstochter Aetna. Das Segment steigerte sein bereinigtes operatives Ergebnis von 732 Mio. Dollar im Vorjahresquartal auf rund 2 Mrd. Dollar. Dennoch kündigte CVS an, sich ab 2026 aus dem Geschäft mit Obamacare-Policen zurückzuziehen. In 17 Bundesstaaten ist Aetna aktuell aktiv – rund eine Million Menschen sind dort versichert. Doch das Geschäft schreibe durchweg Verluste, so CEO David Joyner: „Ich sehe mittelfristig keinen realistischen Weg, diese Entwicklung umzukehren.“

Parallel forciert CVS seine Strategie im Bereich der Arzneimittelversorgung. Die unternehmenseigene Pharmacy Benefit Manager-Einheit CVS Caremark konnte sich in Preisverhandlungen mit Novo Nordisk durchsetzen und wird ab dem 1. Juli Wegovy bevorzugt in ihre Listen aufnehmen. Der GLP-1-Wirkstoff zur Gewichtsreduktion zählt zu den teuersten Medikamenten am Markt – der Deal verspricht daher signifikante Einsparpotenziale für Arbeitgeber und Versicherer, die über Caremark ihre Medikamentenkosten verwalten lassen.

Für Selbstzahler bietet CVS das Medikament künftig auch direkt in seinen rund 9.000 Apotheken an – zum reduzierten Preis von 499 Dollar pro Monat. Damit greift das Unternehmen das Angebot von Novo Nordisk auf, das diesen Preis bisher nur über eigene Onlineplattformen wie Hims & Hers oder Ro offerierte. CVS rechnet mit steigender Nachfrage, da der Zugang zu alternativen, von Apotheken selbst hergestellten GLP-1-Produkten zunehmend eingeschränkt werde.

Der gemeldete Nettoertrag lag bei 1,78 Mrd. Dollar bzw. 1,41 Dollar je Aktie. Belastend wirkten sich ein Rechtsstreit mit der Langzeitpflege-Tochter Omnicare (Rückstellung: 387 Mio. Dollar) sowie ein Verlust von 247 Mio. Dollar aus dem Verkauf eines Geschäftsbereichs für versorgungsnahe Dienstleistungen aus. Zusätzlich warnte das Management vor möglichen Rückgängen bei Impfungen, insbesondere gegen Covid-19 – Konsumverhalten und veränderte staatliche Empfehlungen könnten die Nachfrage dämpfen.

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