Elektroautos treiben Europas Automarkt – BYD überholt Tesla, Stellantis rutscht weiter ab

Elektro- und Hybridmodelle stützen Europas Autoabsatz – während BYD Tesla bedrängt, verliert Stellantis weiter an Profil.

25.6.2025, 16:47
Eulerpool News 25. Juni 2025, 16:47

Europas Automarkt zeigte im Mai ein leichtes Wachstum: Die Neuzulassungen stiegen um 1,9 % auf 1,11 Millionen Fahrzeuge. Treiber des Zuwachses waren vor allem batterieelektrische und hybride Antriebe, während klassische Verbrenner weiter an Boden verlieren. Das zeigen aktuelle Daten des Branchenverbands ACEA.

Hybride legten besonders stark zu: Plug-in-Hybride verzeichneten ein Plus von 46 % auf über 100.000 Einheiten. Auch reine Stromer konnten kräftig zulegen: Der Absatz batterieelektrischer Fahrzeuge stieg um 27 %, ihr Marktanteil kletterte auf 17 %. Gründe dafür sind stabile Förderprämien in einigen Ländern sowie die zunehmende Modellvielfalt. Dennoch bleibt die Dynamik regional sehr unterschiedlich – und die Ladeinfrastruktur vielerorts lückenhaft.

Volkswagen profitierte im Mai leicht von der Modellpflege seiner ID-Familie: Der ID.4 und der neue ID.7 halfen bei der Stabilisierung der Verkaufszahlen. Die Tochtermarke Škoda erzielte Impulse durch den Verkaufsstart des neuen Elroq, eines kompakten Elektro-Crossovers.

Während europäische Hersteller um Marktanteile kämpfen, gewinnen chinesische Anbieter weiter an Boden. Laut Jato Dynamics verdoppelten sie ihren Anteil auf 5,9 % – angeführt von BYD, das mit 65.808 verkauften Fahrzeugen nahezu auf Tesla-Niveau lag. Bereits im April hatte BYD den US-Konkurrenten erstmals überholt. Tesla selbst musste im Mai einen Rückgang der Auslieferungen um 28 % hinnehmen – ein Rückschlag, der nicht nur mit dem Produktangebot, sondern zunehmend auch mit dem Image von CEO Elon Musk in Verbindung gebracht wird.

Stellantis dagegen blieb klar hinter dem Markt zurück: Ein Minus von 3 % zeigt, wie schwer sich die Gruppe aktuell tut. Analysten verweisen auf eine überalterte Verbrennerflotte und strategische Fehler bei der Preispositionierung von E-Modellen. Der neue CEO Antonio Filosa steht damit unter Zugzwang, insbesondere in Europa die Trendwende einzuleiten.

Auch bei Renault ist die Führungsfrage ungeklärt: Konzernchef Luca de Meo will im Juli abtreten. Dennoch konnte die Gruppe im Mai einen Zuwachs von 4,6 % erzielen – getragen vor allem von der Discountmarke Dacia, während die Hauptmarke Renault weiter nachgab.

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