Siemens Healthineers-Aktie in der Krise - Tiefststand seit Januar trotz bestätigter Prognose!

Siemens Healthineers hat im 3. Quartal operativ weniger verdient als im Vorjahr, zeigt in seinen Kerngeschäften jedoch starkes Wachstum

3.8.2023, 15:00
Eulerpool News 3. Aug. 2023, 15:00

Siemens Healthineers hat im dritten Geschäftsquartal trotz starken Wachstums in den Kerngeschäftsbereichen ein geringeres operatives Ergebnis (EBIT) als im Vorjahr erzielt.

Das Medizintechnikunternehmen aus Erlangen meldeten, dass das EBIT 740 Millionen Euro beträgt - 3 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Die operative Marge lag bei 14,2 Prozent - 0,5 Punkte unter dem Vorjahreswert von 14,7 Prozent. Zugleich stiegen die Einnahmen von 5,20 Milliarden Euro um 3,6 Prozent auf vergleichbarer Basis - 10,1 Prozent ohne Berücksichtigung des Schnelltest-Geschäftes. Der Erfolg, Krebstherapietochter Varian mit 6,7 Prozent und bildgebenden Geräten mit 15,2 Prozent zu steigern, hat den Wegfall der Einnahmen mit Covid-19-Schnelltests ausgeglichen.

Vorstandschef Bernd Montag bezeichnete den Quartalsbericht als "starkes Wachstumsquartal" und bestätigte die Jahresprognose des DAX-Konzerns - Umsatzminus bis plus 1 Prozent und ein bereinigter Gewinn je Aktie von 2,00 bis 2,20 Euro. Der Aufsichtsrat verlängerte einstimmig und vorzeitig die Bestellung der Personalvorständin Darleen Caron bis Ende September 2027.

Die Veröffentlichung des Quartalsberichts von Siemens Healthineers sorgte am Mittwoch für einen abrupten Absturz der Aktie: Sie sackte via XETRA bis knapp über 48 Euro ab, brach wichtige charttechnische Trendlinien durch und verlor zu Handelsschluss 5,55 Prozent auf 49,38 Euro. Da das operatives Ergebnis schwächer war als erwartet, reagierten Anleger und Analysten ungehalten. JPMorgan-Analyst David Adlington monierte, der Gewinn je Aktie sei lediglich aufgrund einer geringeren Steuerquote positiv überrascht worden - eine Prognose "von geringer Qualität".

UBS-Experte Graham Doyle hielt dennoch an seiner Optimität fest und betonte, dass die Konzernprognose bestätig wurde und Management rasch auf die Margenziele für Varian reagiert habe. Dementspricht die "Hold"-Einstufung für die Aktien mit einem Kursziel von 49 Euro, die Jefferies-Analyst James Vane-Tempest in seiner Erstanalyse gegeben hat.

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