Top-Manager Omead Afshar verlässt Tesla – nächste Schlüsselpersonalie inmitten strategischer Umbrüche

27.6.2025, 16:52

Mit Omead Afshar verliert Tesla einen zentralen Manager – die Personalrochade verstärkt Fragen zur strategischen Ausrichtung.

Eulerpool News 27. Juni 2025, 16:52

Omead Afshar, einer der engsten Vertrauten von Elon Musk und zuletzt verantwortlich für Teslas Produktion und Vertrieb in Nordamerika und Europa, hat das Unternehmen verlassen. Der Abgang des hochrangigen Managers markiert die jüngste einer Serie von Führungswechseln bei Tesla, das aktuell unter Absatzschwäche, sinkendem Börsenwert und wachsender strategischer Unsicherheit leidet.

Afshars Name ist aus dem internen Verzeichnis verschwunden, wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen bestätigten. Einzelne Direktoren, die zuvor an Afshar berichtet hatten, unterstehen nun Tom Zhu, dem in China geborenen Senior Vice President Automotive. Zhu, der unter anderem das Werk in Shanghai leitet, gehört zu den drei benannten Top-Führungskräften von Tesla.

Die genauen Hintergründe des Wechsels bleiben bislang unklar. Intern sorgt der Abgang dennoch für Unruhe: Afshar galt als Musk-naher Macher mit operativer Durchgriffsstärke – insbesondere während der krisenhaften Model-3-Hochlaufphase, die er auf seinem X-Profil rückblickend als „Model 3 Hell“ bezeichnete. Seit 2017 war er Teil des „Office of the CEO“, zuletzt mit Cowboy-Hut-Emoji als einziger Funktionsbezeichnung auf LinkedIn.

Erst 2023 übernahm Afshar die Verantwortung für den Vertrieb und die Fertigung in zwei der zentralen Märkte – beides Bereiche, in denen Tesla aktuell mit Rückgängen kämpft. Besonders in Europa haben politische Polarisierung rund um Musk, wachsende Konkurrenz und Preiskämpfe den Absatz belastet.

Der Wechsel reiht sich ein in eine Serie weiterer personeller Abgänge. So verließen zuletzt auch Jenna Ferrua (HR-Direktorin Nordamerika) und Milan Kovac (Leiter der Optimus-Robotikentwicklung) das Unternehmen. In Summe stehen die Veränderungen exemplarisch für eine strategische Neuorientierung Teslas – weg vom reinen Autobauer, hin zu einem KI- und Robotik-Unternehmen.

Während die Umsätze im Kerngeschäft stagnieren, setzt Musk zunehmend auf robotergesteuerte Fertigung, autonome Fahrzeuge und den kürzlich in Austin vorgestellten Robotaxi-Prototyp. Analysten sehen darin sowohl eine Vision als auch ein Ablenkungsmanöver: Die Aktie liegt seit Jahresbeginn rund 19 % im Minus. Teslas Auslieferungszahlen für das zweite Quartal werden in Kürze erwartet – sie dürften zur Nagelprobe für Musks Neuausrichtung werden.

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