Warner Bros Discovery kündigt eine tiefgreifende Konzernrestrukturierung an: Der US-Medienriese wird sich in zwei börsennotierte Einheiten aufspalten, um der divergierenden Entwicklung seiner Geschäftsfelder Rechnung zu tragen. Während der Bereich Streaming und Studios unter der Leitung von CEO David Zaslav geführt wird, übernimmt CFO Gunnar Wiedenfels künftig die Verantwortung für das internationale Fernsehnetzwerkgeschäft. Beide bleiben bis zur Abspaltung Mitte 2025 in ihren aktuellen Funktionen.

Mit dem Schritt reagiert der Konzern auf strukturellen Wandel in der Mediennutzung. Streaming-Dienste wie HBO Max wachsen dynamisch, während klassische Fernsehkanäle wie CNN und Discovery mit rückläufigen Zuschauerzahlen und Werbeerlösen kämpfen. Der geplante Spin-off soll beiden Geschäftsbereichen „strategische Flexibilität“ ermöglichen, so Zaslav. Die Aktien von Warner Bros Discovery legten im vorbörslichen Handel um über 10 Prozent zu.

Die Aufteilung folgt einem Branchentrend: Bereits im Vorjahr hatte Konkurrent Comcast angekündigt, sein TV-Segment – inklusive MSNBC und CNBC – auszugliedern. Analysten sehen in der Entkopplung von Wachstums- und Schrumpfsegmenten eine Reaktion auf die Bewertungsabschläge, unter denen integrierte Medienkonzerne zuletzt litten.

Zum Streaming- und Studios-Geschäft zählen künftig Warner Bros Television, Warner Bros Motion Picture Group, DC Studios sowie HBO und HBO Max – inklusive der umfangreichen Film- und Serienbibliotheken. Die Netzwerksparte umfasst weltweit tätige TV-Marken im Nachrichten-, Sport- und Unterhaltungsbereich, etwa CNN und TNT Sports.

Der Verwaltungsratsvorsitzende Samuel A. Di Piazza Jr. bezeichnete die geplante Struktur als „wertsteigernd für die Aktionäre“ – eine Aussage, die vor allem Investoren adressiert, die Wachstum im Streamingbereich separat bewerten wollen.