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IVC Evidensia plant milliardenschwere Börsennotierung in London
IVC Evidensia prüft eine Milliarden-Börsennotierung in London – ein potenzieller Wendepunkt für den britischen Kapitalmarkt.
Europas größter Tiermedizin-Konzern IVC Evidensia bereitet einen möglichen Börsengang in London vor. Der Deal könnte eine der bedeutendsten Neuemissionen der letzten Jahre an der London Stock Exchange werden und frisches Leben in den zuletzt schwachen britischen Kapitalmarkt bringen.
Das Unternehmen, das von den Private-Equity-Gruppen EQT und Silver Lake sowie vom Konsumgüterkonzern Nestlé unterstützt wird, wurde zuletzt 2021 mit 12,3 Milliarden Euro bewertet. IVC hat sich durch die Übernahme und Integration zahlreicher Tierkliniken zu einem der weltweit größten Anbieter veterinärmedizinischer Dienstleistungen entwickelt.
Laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen erwägt IVC mehrere Optionen, darunter eine Notierung an der London Stock Exchange oder eine Platzierung an einer anderen Börse ab 2025. Die Überlegungen seien jedoch noch in einem frühen Stadium, eine endgültige Entscheidung sei nicht gefallen.
Ein IVC-IPO wäre nicht nur ein positives Signal für den Londoner Kapitalmarkt, der 2024 das schwächste Jahr für Neuemissionen seit der Finanzkrise erlebte. Er könnte auch den Beginn einer Welle von Private-Equity-Exits in Europa markieren. Steigende Zinsen seit 2022 haben Unternehmensbewertungen belastet, was den Verkauf vieler Beteiligungen erschwerte.
EQT hatte IVC 2017 durch die Fusion zweier veterinärmedizinischer Dienstleister geschaffen. 2020 erwog das Unternehmen bereits einen Börsengang, entschied sich jedoch für einen 3,5-Milliarden-Euro-Investmentdeal mit Silver Lake und Nestlé. Seitdem hat IVC seine Präsenz deutlich ausgebaut und verfügt nun über 2.500 Kliniken in 20 Ländern.
Ein Börsengang würde es EQT und anderen Investoren ermöglichen, erste Anteile zu verkaufen, da viele Private-Equity-Fonds unter Druck stehen, Kapital an ihre Geldgeber zurückzuführen.
Der Markt für veterinärmedizinische Dienstleistungen boomt – insbesondere seit dem pandemiebedingten Anstieg der Haustierhaltung. Gleichzeitig haben steigende Preise für tierärztliche Behandlungen regulatorische Bedenken ausgelöst. Die britische Wettbewerbsbehörde CMA hat 2023 eine Untersuchung des Marktes eingeleitet.
Sollte sich IVC für eine Londoner Notierung entscheiden, könnte der IPO im zweiten Quartal 2025 erfolgen – ein Zeitraum, den Analysten als entscheidenden Test für die Erholung des britischen IPO-Marktes sehen.
