ABN Amro setzt Expansionskurs fort: Kauf von Hauck Aufhäuser Lampe stärkt Präsenz in Deutschland

ABN Amro intensiviert seine Geschäftsaktivitäten auf dem deutschen Markt durch die Akquisition der Frankfurter Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe. Der niederländische Bankenriese investiert einen vorläufigen Kaufpreis von 672 Millionen Euro, den der chinesische Konzern Fosun erhält. Mit der Einverleibung von Hauck Aufhäuser Lampe und deren Fusion mit der bereits bestehenden Bethmann Bank, verstärkt ABN Amro seine Positionierung innerhalb Deutschlands, welches zum zweitgrößten Markt des Unternehmens avanciert. Entschieden artikuliert Robert Swaak, CEO von ABN Amro, seinen Enthusiasmus über den Zuwachs im Kernmarkt Deutschland, welcher die Expansionstrategie und die langfristige Festigung der Marktposition in dieser bedeutenden Region signalisiert. Das verwaltete Vermögen der kombinierten Einheiten wird auf 70 Milliarden Euro geschätzt, platziert die Bank somit als dritten großen Akteur im Segment der Vermögensverwaltung für vermögende Klienten. Dieser Schritt bringt nicht nur Veränderungen im Vermögensmanagement, sondern auch im Fonds- und Firmenkundengeschäft. Jedoch bleibt die Frage nach dem Umfang des Stellenabbaus zunächst offen. Hans Hanegraaf, Deutschlandchef von ABN Amro, betont, dass der Fokus auf gemeinsamem Wachstum und nicht auf Kostensynergien liegt, trotzdem werden Duplikationen in den Stellenstrukturen erwartet. Konkrete Aussagen zum Stellenabbau bleiben noch aus. Ebenso bleibt das künftige Marketing des erweiterten Instituts unter einem oder mehreren Markennamen eine unbestätigte Angelegenheit. Interessanterweise schließt die Transaktion nicht die luxemburgischen und irischen Tochterunternehmen von Hauck Aufhäuser Lampe im Bereich Asset Servicing mit ein, denn diese bleiben in den Händen von Fosun. Die historischen Wurzeln von Hauck Aufhäuser Lampe reichen bis ins späte 18. Jahrhundert zurück und sind seit 2015 Teil der von Guo Guangchang gegründeten Fosun-Gruppe, welche aktuell nach einer Phase des intensiven Zukaufs in einen Schuldenabbau durch Asset-Verkäufe übergeht.