Norges Bank überrascht mit Zinssenkung – Norwegische Krone schwächelt

Norwegen überrascht die Märkte: Die Zentralbank des Landes hat an diesem Donnerstag erstmals seit fünf Jahren den Leitzins gesenkt, und zwar um 25 Basispunkte auf nun 4,25 Prozent. Dieser Schritt kam für die meisten Analysten unerwartet, die sich noch wenige Tage zuvor sicher waren, dass das bestehende Zinsniveau gehalten würde. Trotz der unsicheren wirtschaftlichen Aussichten zeigt sich die Norges Bank optimistisch: Sollten sich die wirtschaftlichen Bedingungen wie prognostiziert entwickeln, stehen weitere Zinssenkungen im Jahr 2025 im Raum. Die norwegische Krone reagierte prompt auf die Entscheidung und schwächte sich gegenüber dem Euro ab—der Wechselkurs sank auf 11,55 von zuvor 11,48. Im Mai hatte die Norges Bank den Zinssatz noch bei 4,50 Prozent belassen, dem höchsten Stand seit 2008. Dies folgte auf ein im März verschobenes Vorhaben zur geldpolitischen Lockerung, das aufgrund eines unerwarteten Anstiegs der Verbraucherpreise aufgeschoben wurde. Eine Umfrage im Juni hatte aufgezeigt, dass 23 von 26 befragten Ökonomen annahmen, dass der Zinssatz unverändert bleiben würde. Lediglich drei hatten die jetzige Zinssenkung vorhergesehen. Die Gouverneurin der Norges Bank, Ida Wolden Bache, betonte in ihrer Stellungnahme, dass die Inflationsraten seit dem letzten geldpolitischen Treffen im März zurückgegangen seien und auch für das kommende Jahr ein moderateres Inflationsniveau erwartet werde. Eine vorsichtige Normalisierung des Zinssatzes solle der Inflation ermöglichen, das angestrebte Ziel zu erreichen, ohne die Wirtschaft stärker als nötig einzuschränken.