Airbus setzt auf Wachstum trotz unsicherer Zukunftsperspektiven

Eulerpool Research Systems 20. Feb. 2025

Takeaways NEW

  • Airbus plant bis 2025 eine signifikante Steigerung von Flugzeuglieferungen trotz technischer und marktwirtschaftlicher Unsicherheiten.
  • Die Airbus-Aktie zeigt nach Wachstumsankündigungen gemischte Reaktionen an den Märkten.
Der weltweit größte Flugzeughersteller Airbus hat für das Jahr 2025 ambitionierte Wachstumsziele formuliert, nachdem 2024 von einigen Herausforderungen geprägt war. Der Vorstandsvorsitzende Guillaume Faury gab bekannt, dass das Unternehmen plant, etwa 820 Passagierflugzeuge auszuliefern, was einer Steigerung von über 50 Einheiten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Außerdem wird ein Anstieg des bereinigten operativen Gewinns auf rund 7 Milliarden Euro angestrebt. Doch trotz dieser optimistischen Pläne gibt es Unsicherheiten rund um das geplante Wasserstoff-Flugzeug und den Militärtransporter A400M. Am Aktienmarkt wurden diese Ankündigungen nicht positiv aufgenommen, da die Airbus-Aktie zeitweise mehr als drei Prozent verlor. Gegen Mittag reduzierte sich das Minus auf rund ein Prozent, wobei der Aktienkurs immer noch einer der größten Verlierer im Dax war. Dies, obwohl die Aktie erst kürzlich ein Rekordhoch von 173,82 Euro erreicht hatte. In Bezug auf die Dividenden könnten sich Aktionäre für das Jahr 2024 auf eine Auszahlung von 3 Euro je Aktie einstellen, inklusive einer Sonderdividende von 1 Euro. Dies ist eine positive Nachricht, nachdem für 2023 bereits eine Ausschüttung von 2,80 Euro je Aktie erfolgt war. Im Jahr 2024 verzeichnete Airbus trotz eines Umsatzwachstums von sechs Prozent auf über 69 Milliarden Euro einen Rückgang des bereinigten operativen Gewinns um acht Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. Grund hierfür waren unter anderem Lieferschwierigkeiten aufgrund knapper Bauteile sowie Belastungen im Raumfahrtgeschäft und beim Militärtransporter A400M. Dies führte in jenen Sparten zu tiefroten Zahlen. Gleichzeitig sieht sich Airbus gezwungen, seine Produktionspläne für die Frachtversion des A350 zu überdenken, deren Markteinführung sich auf die zweite Jahreshälfte 2027 verschieben könnte. Auch die Pläne für ein Wasserstoff-Flugzeug werden weiter hinausgezögert, da die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft hinter den Erwartungen zurückbleibt. Während der Militärtransporter A400M auf absehbare Zeit noch genügend Bestellungen hat, gibt es langfristig Unsicherheiten bezüglich weiterer Aufträge. Positiv zeigt sich allerdings die Nachfrage nach Passagierflugzeugen, insbesondere der A320neo-Familie, deren Produktion auf 75 Einheiten monatlich gesteigert werden soll – allerdings erst bis 2027 realisierbar. Die Auftragslage im Passagier- und Frachtflugzeugsegment bleibt stabil mit einem Auftragsbestand von 8.658 Maschinen per Ende 2024, was Airbus Bestellungen für etwa zehn Jahre sichert. Konkurrenz für Airbus gibt es kaum, da Boeing weiterhin in der Krise steckt und Alternativen wie der Comac C919 derzeit nur auf dem chinesischen Markt zugelassen sind. Zur Stärkung seiner Lieferkette strebt Airbus die Übernahme von Anlagen des Zulieferers Spirit Aerosystems an, der in der Vergangenheit für Qualitätsprobleme bei Boeing verantwortlich war. Diese Übernahme soll im aktuellen Jahr umgesetzt werden, wobei sich die finanziellen Auswirkungen auf die Ergebnisse von Airbus in Grenzen halten dürften. Der Mittelzufluss vor Kundenfinanzierungen wird mit 4,5 Milliarden Euro ähnlich wie im Vorjahr erwartet.

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