Aktivistischer Investor Sparta drängt Wood Group zu strategischer Neuausrichtung

Eulerpool Research Systems 16. Apr. 2024
Inmitten eines herausfordernden Marktklimas für mittelgroße britische Kapitalgesellschaften, fordert der CIO von Sparta Capital Management, Franck Tuil, das Engineering-Unternehmen Wood Group zu entschlossenen Schritten auf. In einem öffentlichen Schreiben an das Management plädiert er für eine strategische Überprüfung und mögliche alternative Wege, um den wahren Wert der Gesellschaft wiederzugeben, einschließlich einer Neulistierung in den USA. Diese Diskussion findet vor dem Hintergrund statt, dass vergleichbare Konzerne wie Jacobs und KBR bereits auf dem US-Markt agieren, wo Wood ebenfalls bedeutende Geschäftsaktivitäten aufweist. Der Investmentfonds Sparta, der seit Sommer 2022 Wood-Aktien erwirbt, hat die Wertentwicklung von Wood mit Argusaugen verfolgt. Nach der Abweisung von Übernahmeangeboten durch den globalen Investor Apollo und einer zunehmenden Beteiligung von Sparta über die Drei-Prozent-Marke hinaus, scheint der Druck auf das Management zu wachsen. Sparta zeigt sich besorgt über die „signifikante Unterbewertung“ der Wood Group, die das Unternehmen für Übernahmen anfällig machen könnte. Dies wurde besonders deutlich, als Sparta nach Apollos Rückzug erneut eine Minderung ihrer Beteiligung vornahm, jedoch danach ihre Anteile wieder leicht aufstockte. Die Herausforderungen für Wood sind indes vielfältig. Das Unternehmen ringt noch immer mit den Nachwehen der Übernahme von Amec Foster Wheeler im Jahr 2017, die mit hohen Kosten und einer Verschuldung, die nahezu das Vierfache des EBITDA beträgt, zu Buche schlug. Auch ein Nettoverlust von 105 Millionen Dollar für das Jahr 2023 und ein Verschieben des Ziels für einen positiven organischen freien Cashflow auf 2025 sind Teil der aktuellen Problemlage. Die Bewertung von Wood im Vergleich zu ähnlichen Unternehmen wie Worley oder größeren Playern der Branche spiegelt laut Sparta nicht das Potenzial des Unternehmens wider. Die Britische Börse, so die Argumentation, sei zunehmend desinteressiert an Transformationsgeschichten wie der von Wood, während Pendants wie Worley, Technip und Marie auf globalen Märkten eine stärkere Wertschätzung erfahren. Die Lösung könnte in der Adaption eines Geschäftsmodells liegen, das sich auf eine Vielzahl kleinerer Projekte konzentriert und somit die Verlässlichkeit und Risikostreuung erhöht. Dabei steht jedoch der Nachweis aus, dass Wood in der Lage ist, aus diesen kleineren Projekten tatsächlich Gewinne zu erwirtschaften. Sparta setzt auf eine Neubewertung und könnte somit eine Signalwirkung für Wood haben, sollte das Unternehmen beweisen können, dass es seine finanzielle Lage verbessern und wiedererstarken kann. Doch wie es in Investmentkreisen oft heißt: Show-Me-Geschichten benötigen auch eine entsprechende 'Show', und die lässt sich kaum durch das Drängen eines Investors beschleunigen, der zu unvorteilhaften Konditionen eingestiegen ist.

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