Alibaba trennt sich von Intime: Ein strategischer Rückzug im Einzelhandel

Der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba hat bekannt gegeben, sich vollständig von seiner Beteiligung an der Einzelhandelskette Intime Retail zu trennen. Dieser Schritt wird voraussichtlich zu einem Verlust von etwa 1,3 Milliarden US-Dollar führen. Ein Konsortium unter der Leitung von Youngor Group sowie Mitgliedern des Intime-Managements übernimmt den Kauf, der auf rund 7,4 Milliarden Yuan bemessen wird. Alibaba hatte 2017 eine Mehrheitsbeteiligung an Intime erworben, um die Kluft zwischen Online- und Offline-Handel zu überbrücken. Allerdings sieht sich das Unternehmen nun in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Marktumfeld mit einheimischen Konkurrenten wie Pinduoduo, JD.com und Bytedances Douyin konfrontiert, die ebenfalls um Marktanteile kämpfen. Bereits im März 2023 vollzog Alibaba eine umfassende Umstrukturierung, bei der das Geschäft in sechs unabhängige Einheiten aufgeteilt wurde, um die operative Schlagkraft zu steigern. Mit der Abgabe von Intime fokussiert sich Alibaba gezielt auf seine Kernkompetenzen und veräußert nicht-essentielle Vermögenswerte. Die Bekanntgabe des Verkaufs wirkte sich unmittelbar auf die Aktienkurse aus. Während die in Hongkong gelisteten Alibaba-Aktien um 2% sanken, legten die in Shanghai notierten Aktien von Youngor um 3,7% zu. Der Einzelhandelssektor in China sieht sich derweil Herausforderungen gegenüber, da das Wachstum der Verbraucherausgaben schwächelt und preisbewusste Plattformen zunehmend Marktanteile gewinnen.