Amazon auf dem Prüfstand: Kartellamt hinterfragt Preisgestaltung
Eulerpool Research Systems •2. Juni 2025
Takeaways NEW
- Bundeskartellamt untersucht Amazons Einfluss auf Preisgestaltung und mahnt das Unternehmen ab.
- Amazon bestreitet die Vorwürfe und besteht darauf, klare Handelsrichtlinien zu fördern.
Das Bundeskartellamt hat den E-Commerce-Giganten Amazon ins Visier genommen und verdächtigt das Unternehmen, unzulässigen Einfluss auf die Preisgestaltung von Firmen auf dem Amazon-Marktplatz auszuüben. Die Bonner Behörde hat eine offizielle Abmahnung gegen Amazon herausgegeben, die das Unternehmen nun zur Stellungnahme auffordert. Amazon bestreitet die Vorwürfe mit Nachdruck. Führt Amazons Plattformregime zukünftig zu weiteren Auflagen für den Branchenprimus? Nach einer eingehenden Prüfung könnten die Wettbewerbshüter Amazon zu Anpassungen zwingen, wobei Amazon die Möglichkeit hätte, gegen solche Anordnungen rechtlich vorzugehen. Kartellamtschef Andreas Mundt unterstreicht die Bedeutung von Amazons Plattformregeln, die den Wettbewerb im deutschen Onlinehandel maßgeblich prägen. Er betont, dass Amazons Einfluss auf die Preisstrukturen, beispielsweise durch Preisobergrenzen, wettbewerbsrechtlich sehr bedenklich ist, vor allem, wenn Händler ihre Kosten nicht mehr decken können. Die konstante Intransparenz in der Preisgestaltung sorgt für Bedenken. Amazon dominiert den deutschen Onlinehandel mit einem Marktanteil von etwa 60 Prozent, doch zunehmend werden Bedenken über die Preiskontrollmechanismen auf dem Marktplatz laut. Das Kartellamt kritisiert, dass die Marktteilnehmer ihre Preise aufgrund von Amazons Eingriffen nicht frei festlegen können. Angeblich manipuliere Amazon Preise mittels entfernter Angebote oder fehlender Hervorhebung in der sogenannten "Buy Box", um Anbieter zu Preisreduktionen zu drängen, indem auf "angemessene" Referenzpreise verwiesen wird. Diese Praktiken könnten den Onlinehandel erheblich beeinflussen, da Händler aus Sorge vor Nachahmungseffekten Preissenkungen scheuen könnten. Daraus könnte eine stagnierende Preisdynamik resultieren, die den gesamten Markt betrifft. Bereits seit 2022 unterliegt Amazon einer verstärkten Missbrauchsaufsicht, was die kritische Haltung des Kartellamts gegenüber dem Unternehmen verdeutlicht. Amazon hingegen verteidigt seine Position und bestreitet, Preise unzulässig zu beeinflussen. Eine Unternehmenssprecherin betont, dass die Plattform mehr als 47.500 deutsche Peer-to-Peer-Verkaufspartner unterstütze und klare Handelsrichtlinien fördere. Amazon werde nicht zulassen, dass Kunden überteuerte Produkte angeboten bekämen, da dies das Vertrauen der Käufer schädigen würde.
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