Amazon erhöht Löhne: Neue Impulse für die Logistikbranche in Deutschland

Der US-amerikanische Technologiegigant Amazon hat angekündigt, die Löhne seiner Logistik-Mitarbeiter in Deutschland signifikant anzuheben. Ab September dieses Jahres sollen die Einstiegsgehälter für ungelernte Arbeitskräfte auf mindestens 15,65 Euro brutto pro Stunde steigen, wie die deutsche Tochtergesellschaft von Amazon bekanntgab. Derzeit liegt das Mindestgehalt bei 15 Euro, jedoch ist geplant, dieses bis zum nächsten September auf mehr als 16 Euro zu erhöhen. Die Regelung betrifft rund 90 Standorte des Unternehmens, an denen Aufgaben wie Paketversand, Sortierung und Auslieferung an Endkunden durchgeführt werden. Trotz der geplanten Erhöhung gibt es bei Amazon in Deutschland keine einheitlichen Gehaltsstrukturen. In 22 Standorten werden bereits jetzt mindestens 16 Euro gezahlt; mit der neuen Anpassung soll diese Zahl auf 52 Standorte steigen. Außerdem haben Mitarbeiter der Logistik nach einer Betriebszugehörigkeit von zwei Jahren künftig die Möglichkeit, durchschnittliche Brutto-Jahresgehälter von mehr als 40.000 Euro zu erreichen. Kritik gibt es seitens der Gewerkschaft Verdi, die Amazon vorwirft, Tarifverträge abzulehnen. Der Konzern tätigt seine Lohnerhöhungen eigenmächtig und ohne die Abwicklung durch Tarifverhandlungen. Rocco Bräuniger, Chef von Amazon Deutschland, hebt jedoch hervor, dass seit 2014 jährlich Gehaltserhöhungen für Logistikmitarbeiter umgesetzt werden. Insgesamt beschäftigt Amazon in Deutschland 40.000 Menschen, wobei der überwiegende Teil im Bereich der Logistik tätig ist.