Arbeit länger, lebe wohl: Reiches Arbeitsmarktvision sorgt für hitzige Diskussionen
Eulerpool Research Systems •27. Juli 2025
Takeaways NEW
- Wirtschaftsministerin Katherina Reiche fordert eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit und löst damit eine kontroverse Debatte in Deutschland aus.
- Während Arbeitgeber Zustimmung zeigen, begegnen CDU-interne und SPD-Stimmen dem Vorstoß kritisch.
Wirtschaftsministerin Katherina Reiche entfacht mit ihrem jüngsten Appell zur Verlängerung der Lebensarbeitszeit eine lebhafte Debatte in Deutschland. Die CDU-Politikerin argumentiert, der demografische Wandel und die steigende Lebenserwartung machen eine Erhöhung der Lebensarbeitszeit notwendig. Ihre Meinung trifft auf geteilte Reaktionen. Während die Arbeitgeberseite Zuspruch signalisiert, sehen CDU-intern und die SPD den Vorstoß kritisch.
Reiche illustriert die Unterschiede anhand internationaler Vergleiche: Deutsche Arbeitnehmer verbringen im Vergleich zu US-Kollegen deutlich weniger Stunden im Jahr am Arbeitsplatz. Diese Diskrepanz belaste die sozialen Sicherungssysteme und schwäche die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands, so Reiche. Reformbestrebungen der aktuellen Regierung, etwa das Rentenpaket von Arbeitsministerin Bärbel Bas, reichen ihrer Meinung nach nicht aus, um die Herausforderungen langfristig zu bewältigen.
Opposition formiert sich indes nicht nur innerhalb der CDU. Der sozialpolitische Flügel der Partei und führende SPD-Vertreter werfen Reiche vor, die Realität der deutschen Arbeitsmarktsituation zu verkennen. Teilzeitbeschäftigung, insbesondere unter Frauen, habe das Arbeitsvolumen der Volkswirtschaft gesteigert, erinnern sie. Auch linke Stimmen und Gewerkschaften warnen vor einer unausgesprochenen Erhöhung des Rentenalters, die sich in Reiches Forderungen verbergen könnte.
Auf der Arbeitgeberseite zeigen sich Stimmen wie Rainer Dulger jedoch erfreut über den unverblümten Vorstoß der Wirtschaftsministerin. Er sieht Reiches Appell als notwendiges Alarmsignal, um überfällige Reformen der sozialen Sicherungssysteme voranzutreiben. Laut Dulger steht die Bundesregierung angesichts des demographischen Wandels vor der Herausforderung, den Wohlstand der kommenden Generationen sicherzustellen. Die Uhr ticke, mahnt er, und mehr Arbeit sei eine zentrale Stellschraube im Reformprozess.
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