Arbeitgeberpräsident fordert Flexibilisierung der Arbeitszeiten: Ein Schritt in die Zukunft?
Eulerpool Research Systems •30. Juli 2025
Takeaways NEW
- Rainer Dulger fordert eine Reform der Arbeitszeitregelungen in Deutschland hin zu einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit.
- Gewerkschaften lehnen den Vorschlag ab, da sie gesundheitliche Risiken für Arbeitnehmer befürchten.
In der Debatte um die Modernisierung der Arbeitszeitregelungen in Deutschland meldet sich Rainer Dulger, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), mit einem eindringlichen Appell zu Wort. Dulger setzt sich für eine Reform des veralteten Arbeitszeitgesetzes ein und plädiert für eine wöchentliche statt einer täglichen Höchstarbeitszeit. Damit solle die Gesetzgebung an das Zeitalter der Digitalisierung angepasst werden, eine Forderung, die er als überfällig bezeichnet.
Die bestehenden Regelungen stammen nach Dulgers Meinung aus der analogen Ära und schöpfen die Möglichkeiten der EU-Arbeitszeitrichtlinie nicht voll aus. Er sieht in einer engeren Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften das Potenzial für maßgeschneiderte Lösungen. Laut Dulger sollen Flexibilisierungsmaßnahmen jedoch nicht das Ziel haben, die tägliche Arbeitsbelastung unkontrolliert zu erhöhen.
Im derzeitigen Rahmen dürfte die tägliche Arbeitszeit acht Stunden nicht überschreiten, Ausnahmen bis zu zehn Stunden sind möglich, allerdings an stringente Ruhezeiten gekoppelt. Der Koalitionsvertrag von Union und SPD suggeriert ebenfalls einen Wandel der Arbeitswelt und äußert den Wunsch nach mehr Flexibilität, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern.
Jedoch stößt der Reformvorschlag bei den Gewerkschaften auf Ablehnung. Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi weist darauf hin, dass eine Umstellung der täglichen auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit an der Lebensrealität der Beschäftigten vorbeigehe. Sie warnt vor einem Verlust gesundheitlicher Sicherheit der Arbeitnehmer durch überlange Arbeitszeiten. Die im Mai vorgelegte Studie des Hugo Sinzheimer Instituts unterstützt diese Bedenken und warnt vor den Gesundheitsrisiken durch zu lange Arbeitszeiten. Dennoch bleibt der Dialog zwischen den Sozialpartnern über mögliche Anpassungen der gesetzgeblichen Rahmenbedingungen bestehen und wird fortgesetzt.
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