Argentinien verklagt Venezuela vor dem Internationalen Strafgerichtshof

Im jüngsten Kapitel der angespannten Beziehungen zwischen Argentinien und Venezuela hat die argentinische Regierung offiziell Beschwerde beim Internationalen Strafgerichtshof eingelegt. Der Vorwurf: Die vermeintliche „erzwungene Verschleppung“ eines Mitglieds der argentinischen Gendarmerie durch Venezuela. Seit Javier Milei, ein rechtspopulistischer Libertärer, Ende 2023 das Amt des argentinischen Präsidenten übernahm, spitzen sich die Spannungen zwischen den beiden südamerikanischen Staaten zunehmend zu. Eine weitere Eskalation folgte auf die umstrittene Präsidentschaftswahl in Venezuela im Juli, bei der der amtierende sozialistische Präsident Nicolás Maduro seinen Sieg erklärte. Inmitten dieser geopolitischen Turbulenzen erhob Argentinien den Vorwurf, dass Nahuel Gallo, ein Angehöriger der Gendarmerie und in Venezuela festgehalten werde. Gallo wollte ursprünglich seine Familie besuchen und reiste über einen Grenzübergang von Kolumbien aus nach Venezuela ein. Daraufhin forderte Buenos Aires seine unverzügliche Freilassung. Venezolanische Staatsanwälte hingegen beschuldigten Gallo, Teil einer Gruppierung zu sein, die angeblich destabilisierende und „terroristische“ Aktivitäten im Land plane. Die argentinische Regierung betonte indes, dass sie alle legalen und diplomatischen Mittel ausschöpfen werde, um die Rechte ihres Bürgers Nahuel Gallo zu wahren.