ATX trotzt europäischem Trend und schließt mit Gewinnen

Der österreichische Aktienmarkt hat am Dienstag überraschend mit einem Plus geschlossen und sich von dem schwächeren Trend in Europa abgehoben. Der ATX stieg um 0,54 Prozent auf 3.628,39 Punkte und entfernte sich damit weiter von der kürzlich überschrittenen 200-Tage-Durchschnittslinie. Dies lässt Hoffnungen auf eine Jahresendrallye aufleben. Der breiter gefasste ATX Prime legte um 0,46 Prozent auf 1.808,27 Zähler zu. Besonders die beiden Bankriesen Bawag und Erste Group trugen zum positiven Abschluss des ATX bei. Mit Zuwächsen von 2,7 Prozent und 1,4 Prozent fuhren sie ihre bisherige Gewinnserie kraftvoll fort und sind seit Jahresbeginn die absoluten Glanzlichter mit Anstiegen von 66 und 51 Prozent. Diese Performance ermöglicht dem Leitindex einen angepeilten Jahresgewinn von rund fünfeinhalb Prozent. Auf europäischer Ebene schneiden Finanzwerte ebenfalls überdurchschnittlich ab, begünstigt durch das höhere Zinsumfeld. Allerdings warnen Analysten, dass das Potenzial zur Outperformance der Banken wohl ausgeschöpft sei. Do&Co verbuchte als einer der großen Gewinner des ATX ein Plus von 3,7 Prozent. Hingegen mussten die Aktien von Verbund, OMV und Andritz Rückgänge von bis zu 0,9 Prozent verkraften. Ein Übernahmevorhaben rückte EVN und Strabag in den Mittelpunkt. Die deutsche Tochter WTE von EVN soll für 100 Millionen Euro an Strabag verkauft werden. Trotz der Einigung auf die Eckpunkte des Verkaufs verzeichneten EVN-Aktien ein Plus von 3,9 Prozent, während Strabag mit einem Minus von 0,7 Prozent handelten. Die Addiko Bank sah sich mit einem Rückgang von 1,6 Prozent konfrontiert, nachdem sie auf Empfehlung der EZB ihre Dividende für 2024 'bis auf Weiteres' ausgesetzt hatte. Dieses Vorgehen ist ein Resultat der unklaren Eigentümerstruktur, vor allem beeinflusst durch die serbische Gesellschaft Alta Pay.