Bank of England belässt Leitzins unangetastet trotz globaler Unsicherheiten

Eulerpool Research Systems 19. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Die Bank of England hält den Leitzins bei 4,25% trotz globaler Unsicherheiten stabil.
  • Ökonomen erwarten weiterhin eine hohe Inflationsrate und mögliche Zinssenkungen.
Die Bank of England (BoE) hat entschieden, ihren Leitzins bei 4,25 % zu belassen – dem niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit wachsender Besorgnis über eine mögliche Eskalation des Konflikts zwischen Israel und Iran sowie der Gefahr, dass US-Zölle die Inflation weiter anheizen. Von den neun Mitgliedern des geldpolitischen Ausschusses stimmten sechs für die Beibehaltung des Zinsniveaus, während drei eine Senkung befürworteten. Bereits im Mai hatte die BoE den Leitzins auf 4,25 % gesenkt, dem vierten Schritt in einer Reihe von Zinssenkungen nach einer Phase straffer Geldpolitik in den Jahren 2022-2023. Marktbeobachter erwarten in den kommenden Monaten weitere Zinssenkungen. Das Zinsniveau der Zentralbank beeinflusst, wie Banken ihre Spar- und Kreditzinsen festlegen. Die britische Inflationsrate, die am Mittwoch 3,4 % betrug, liegt deutlich über dem 2 %-Ziel der BoE und bestimmt maßgeblich die Entscheidungen des geldpolitischen Ausschusses. Auch wenn der Preisauftrieb im Vergleich zum April leicht nachgab, als er bei 3,5 % lag, prognostiziert die Bank weiterhin eine hohe Inflationsrate für die kommenden Monate mit einer Verlangsamung erst im nächsten Jahr. Ein Anstieg der Ölpreise, angesichts der geopolitischen Spannungen im Nahen Osten, könnte jedoch zu einem erneuten Preisdruck führen, da sich gestiegene Energiekosten auf alle anderen Güter auswirken. Sandra Horsfield, Ökonomin bei Investec, meinte dazu, dass Energiepreise aufgrund der Entwicklungen im Nahen Osten ein zunehmend wichtiger Faktor seien. Auch die Unsicherheiten bezüglich der Tarife, die US-Präsident Donald Trump weltweit verhängen könnte, trüben die Preisprognosen. Lindsay James, Anlagestrategin bei Quilter, merkte an, dass die Auswirkungen von Trumps Zöllen noch nicht vollständig in den Warenpreisen sichtbar seien. Sobald die 90-tägige Pause für gegenseitige Zölle endet, sei der Ausgang ungewiss. Während die BoE ihren Fokus auf die Inflationsrisiken richtet, muss sie das schwache Wirtschaftswachstum im Vereinigten Königreich berücksichtigen. Im April sank die Wirtschaftsleistung um 0,3 %, bedingt durch rückläufige Exporte in die USA und gestiegene Kosten für Unternehmen, darunter eine Steuererhöhung. James schloss mit der Einschätzung, dass die britische Wirtschaft im zweiten Halbjahr erneut stagnieren könnte, was die Notwendigkeit für Zinssenkungen unterstreiche. Angesichts globaler Unsicherheiten und erheblicher Risiken werde jedoch das Credo "höhere Zinsen für längere Zeit" weiter gelten.

Eulerpool Markets

Finance Markets
New ReleaseEnterprise Grade

Institutional
Financial Data

Access comprehensive financial data with unmatched coverage and precision. Trusted by the world's leading financial institutions.

  • 10M+ securities worldwide
  • 100K+ daily updates
  • 50-year historical data
  • Comprehensive ESG metrics
Eulerpool Data Analytics Platform
Save up to 68%
vs. legacy vendors