Barry Callebaut kämpft mit Kakaopreisen und Zielanpassungen

Eulerpool Research Systems 10. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Barry Callebaut sieht sich durch hohe Kakaopreise und rückläufigen Schokoladenabsatz unter Druck.
  • Das Unternehmen korrigierte seine Jahresziele nach unten und die Aktie erlitt einen zweistelligen Kursverlust.
Der weltgrößte Schokoladenhersteller Barry Callebaut sieht sich zunehmend den Herausforderungen der hohen Kakaopreise ausgesetzt. Die neuesten Geschäftszahlen des Schweizer Unternehmens haben Anleger und Analysten gleichermaßen in Aufruhr versetzt. Zwischen September und Mai des aktuellen Geschäftsjahres verzeichnete Barry Callebaut einen deutlichen Rückgang im Schokoladenabsatz, der um 6,3 Prozent auf 1,6 Millionen Tonnen sank. Besonders dramatisch fiel das dritte Quartal aus, in dem der Absatz um 9,5 Prozent zurückging und damit die Erwartungen der Analysten deutlich verfehlte. Die hohen Rohstoffpreise führten bei vielen Kunden, die Schokoladen-Endprodukte herstellen, zu verschobenen oder reduzierten Bestellungen. Trotz dieser Herausforderungen konnte Barry Callebaut die gestiegenen Kosten an seine Kunden weitergeben und somit den Umsatz um fast 50 Prozent auf 10,9 Milliarden Franken steigern. Doch die Unsicherheiten im Marktumfeld, bedingt durch explodierende Kakaopreise, Lieferkettenprobleme und die US-Zollpolitik, stellen die Branche vor große Herausforderungen. Aufgrund dieser Entwicklungen hat der Konzern seine Jahresziele erneut nach unten korrigiert und erwartet jetzt einen Absatzrückgang von rund 7 Prozent. Dies führte an der Börse zu einem zweistelligen Einbruch der Aktie, wobei der Kursverlust seit Jahresbeginn bei über 25 Prozent liegt. Die wiederholte Anpassung der Ziele sorgt für wachsende Zweifel an der Durchsetzungsfähigkeit des Managements. Ein weiteres Sorgenkind bleibt die Verschuldung des Unternehmens. Finanzchef Peter Vanneste kündigte an, das Verhältnis von Nettoschulden zum operativen Gewinn auf unter das 3,5-Fache senken zu wollen, ohne jedoch einen konkreten Zeithorizont zu nennen. Angesichts des massiven Anstiegs der Kakaopreise von zeitweise 9400 auf aktuell 6450 Pfund pro Tonne sind Effizienzmaßnahmen und neue Finanzstrategien unerlässlich, um die Liquidität zu sichern. Die dramatische Lage auf dem Kakaomarkt, verursacht durch ungünstige Wetterbedingungen in Westafrika und spekulative Aktivitäten, bleibt der Hauptauslöser der aktuellen Probleme. Langfristige Entlastung könnte durch neue Anbaugebiete wie Ecuador und Indonesien erfolgen, doch diese Option wird voraussichtlich erst verzögert Wirkung zeigen.

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