Behutsame Kursanpassung: Die Bank of Japan bleibt vorsichtig
Eulerpool Research Systems •17. Juni 2025
Takeaways NEW
- Die BOJ lässt den Leitzins unverändert und plant eine Verlangsamung der Anleihekäufe im nächsten Fiskaljahr.
- Trotz globaler Marktvolatilität bleibt der Yen stabil und der Anleihemarkt zeigt verhaltene Reaktionen.
Die Bank of Japan (BOJ) bewegt sich mit der Bedachtsamkeit eines Schachmeisters durch die finanziellen Gewässer. Sie hat beschlossen, ihren Leitzins unverändert zu lassen und gleichzeitig die Abkehr vom Anleihenmarkt im nächsten Jahr zu verlangsamen. Nach einem zweitägigen Treffen unter der Leitung von Gouverneur Kazuo Ueda wurde der Zinssatz bei 0,5% gehalten. Dieses Vorgehen war erwartet worden, nachdem die Märkte in letzter Zeit von Volatilität gebeutelt worden waren.
Ab dem nächsten Fiskaljahr beabsichtigt die BOJ, das Tempo der Anleihekäufe zu drosseln: Statt der derzeitigen monatlichen Reduktion um ¥400 Milliarden plant sie, diese auf ¥200 Milliarden pro Quartal zu senken. Ziel ist es, das monatliche Anleihevolumen im ersten Quartal 2027 auf etwa ¥2 Billionen zu begrenzen, ein Wert, der mit den Käufen vor der expansiven geldpolitischen Intervention von 2013 vergleichbar ist.
Dieser zurückhaltende Ansatz wurde von einer Vielzahl von Fachleuten erwartet, da nach den jüngsten Turbulenzen an den globalen Märkten Vorsicht geboten ist. Trotz der Ankündigung blieb der Yen in einer engen Spanne, während die Reaktionen am Anleihemarkt verhalten ausfielen: Es kam zu leichten Rückgängen bei Benchmark-Futures und Anleihen mit kürzeren Laufzeiten.
Die BOJ, seit über einem Jahrzehnt der größte Käufer japanischer Staatsanleihen, muss ihren Ausstieg aus dem Markt behutsam orchestrieren, um Investoren nicht zu verunsichern. Von den 53 befragten Ökonomen ging die gesamte Gruppe davon aus, dass die Zinssätze unverändert bleiben, während zwei Drittel die Verlangsamung der Anleihereduktion prognostiziert hatten.
Shinichiro Kobayashi, Chefökonom bei Mitsubishi UFJ Research and Consulting, bemerkte, dass die Anpassung bei den Anleihekäufen die jüngsten Renditeanstiege adressieren soll. Dennoch bleibt der Spielraum der BOJ flexibel, da der neue Plan erst im kommenden Jahr in Kraft tritt. Bis dahin wird der bestehende Plan mit vierteljährlichen Reduzierungen fortgesetzt.
Die Marktbeobachter werden nun genau hinsehen, ob der Übergang zu kleineren Käufen im nächsten Jahr zur Beruhigung der Märkte beiträgt. Es wird auch erwartet, dass das Finanzministerium in den kommenden Tagen Hinweise zur Verringerung der Ausgabe von extrem langlaufenden Anleihen geben könnte.
Im Vergleich zu anderen Zentralbanken, wie der Federal Reserve, ist die BOJ hinter ihren internationalen Pendants zurückgeblieben, was die Rückführung ihrer Vermögensbestände betrifft. Obwohl sie im August ihre Ankäufe reduzierte, bleibt der Weg zu einer Normalisierung lang.
Mit der transparenten Kommunikation zu den Anleihekaufplänen wird das Augenmerk der Marktbeobachter verstärkt auf das mögliche Timing der nächsten Zinserhöhung gelenkt. Zudem wirft die jüngste Inflationsentwicklung neue Perspektiven auf: Steigende Rohölpreise und drohende US-Zölle könnten die Konsumentenpreise nach oben treiben, was die Möglichkeit einer Zinserhöhung nochmals unterstreicht.
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