Brutale Ermordung des UnitedHealthcare-Chefs wirft Fragen auf

In den frühen Morgenstunden des 4. Dezembers fiel Brian Thompson, der Vorstandsvorsitzende von UnitedHealthcare, einer schockierenden Gewalttat zum Opfer. Der aus Minnesota stammende Thompson, der in Manhattan für den jährlichen Investorentag seines Unternehmens weilte, wurde beim Betreten des Hilton Hotels in Midtown von einem maskierten Täter angegriffen und mehrfach angeschossen. Trotz sofortiger ärztlicher Hilfe verstarb er in einem nahegelegenen Krankenhaus. Jessica Tisch, Polizeipräsidentin der Stadt, bezeichnete die Tat als einen „dreisten, gezielten Angriff“, der kein willkürlicher Akt gewesen zu sein scheint. Während die Polizei weiterhin nach dem flüchtigen Täter fahndet, sind weder ein Tatmotiv noch eine Verhaftung bekannt gegeben worden. Die Tat hat sowohl die versammelten Investoren als auch die New Yorker Bevölkerung erschüttert; immerhin hat die Stadt eine der niedrigsten Mordraten unter den großen amerikanischen Metropolen. Besonders alarmierend ist der Ort des Verbrechens: ein von Touristen und Einheimischen gut frequentiertes Viertel, ausgestattet mit Kameras und von umherpatrouillierenden Polizisten überwacht. Der Angreifer zeigte bemerkenswerte Fähigkeiten und schien vor dem Angriff am Seiteneingang des Hotels auf sein Opfer gelauert zu haben. Auf den Aufzeichnungen von Überwachungskameras ist zu sehen, wie er professionell seine Waffe führte. Selbst nach einer Ladehemmung gelang es ihm, diese zu überwinden und weiter auf Thompson zu feuern, bevor er auf einem elektrischen Fahrrad in Richtung Central Park entkam. Paulette, die Ehefrau des Opfers, berichtete von „einigen Drohungen“ gegen ihren Mann, möglicherweise aufgrund von fehlender Versicherungsdeckung. Ein erheblicher Teil der US-Bevölkerung ist nicht ausreichend krankenversichert, was zu hoher Verschuldung führen kann. Dies stellt Gesundheitsdienstleister und deren Führungskräfte häufig vor Herausforderungen, doch ob dies mit Thompsons Tod zusammenhängt, bleibt ungewiss. Brian Thompson, ein Absolvent der Universität von Iowa, war seit zwei Jahrzehnten bei UnitedHealthcare tätig und hatte vor seiner Beförderung zum CEO die Regierungs- und Medicare-Programme geleitet. Das Unternehmen würdigte ihn als „höchst respektierten Kollegen und Freund“. In New York sind solche Angriffe auf Führungspersönlichkeiten selten, obgleich die Stadt eine lange Historie bemerkenswerter Gewaltakte aufweist, zu denen der Anschlag auf die Wall Street von 1920 und die Bombenattentate des „Mad Bomber“ gehören. Die Sicherheitsvorkehrungen für Manager variieren stark; während einige mit Leibwächtern reisen, entschieden sich andere, wie Thompson, für eine ungeschützte Bewegungsfreiheit. Doch sein tragischer Tod könnte ein Umdenken in puncto Sicherheit der obersten Führungsetagen großer Unternehmen anstoßen.