Büropräsenz als Karriereturbo: Die neue Realität auf dem Arbeitsmarkt

Eine aktuelle Studie der Personalfirma Reed Group wirft ein Schlaglicht auf eine Entwicklung, die vor allem Arbeitnehmer betrifft, die auf der Karriereleiter nach oben klettern möchten. Demnach werden Mitarbeiter, die regelmäßig im Büro arbeiten, bevorzugt bei Gehaltsanpassungen und Beförderungen berücksichtigt. Von den 251 befragten Unternehmen, die rund 170.000 Angestellte repräsentieren, gaben fast drei Viertel an, dass Büropräsenz der Karriere förderlich sei. James Reed, Vorsitzender der Reed Group, erklärt, dass in einem sich abkühlenden Arbeitsmarkt – verschärft durch das jüngste Budget, das die Abgaben auf Arbeitsplätze erhöht – die Arbeitgeber am längeren Hebel sitzen. Die Bereitschaft zu mehr Flexibilität in der Arbeitsweise werde honoriert, während Starrsinnigkeit bestraft werde. Arbeitnehmern, die ihre Karriereaussichten verbessern möchten, rät Reed, über die obligatorische Anwesenheit hinaus im Büro präsent zu sein. Diese Entwicklung, die als „In-Person-Prämium“ bezeichnet wird, dürfte sich in naher Zukunft weiter verstärken. Die steigenden Kosten für Arbeitgeber im Zuge der erhöhten Sozialabgaben führen zu einem schwierigen Einstellungsmarkt, in dem Personalvermittler zunehmend das Heft in der Hand halten. Trotz der Herausforderungen des aktuellen Arbeitsmarkts planen 19 Prozent der Befragten, in den nächsten Jahren einen neuen Job zu suchen. Doch die erhobenen Abgaben im britischen Budget, bekannt als Rekord-Steuerrazzia, haben laut Branchenstimmen bereits zu einem „Einstellungskollaps“ geführt. Für jüngere Arbeitnehmer kann eine erhöhte Büropräsenz sowohl dem beruflichen als auch dem unternehmerischen Nutzen dienen. Abby Robbins von Yellow Bricks Recruitment bemerkt, dass junge Arbeitssuchende vermehrt Vollzeitarbeit im Büro wünschen, da sie sich bessere Karrierechancen durch engeren Kontakt mit Kollegen und anderen Abteilungen erhoffen. Unternehmen fokussieren sich derweil auf Produktivität. Die Einführung flexibler Arbeitsmodelle wurde zunächst als Reaktion auf die Pandemie gesehen, doch in einem wettbewerbsintensiven Markt erweist sich dies nicht immer als zielführend. Arbeitgeber hinterfragen daher weiterhin die Effektivität des Remote-Arbeitens.