BVG kämpft gegen Ausfälle: Berliner U-Bahnhof hofft auf Besserung

Die Berliner U-Bahn befindet sich in einer Phase der Unzuverlässigkeit, wie sie seit Langem nicht mehr erlebt wurde. In den letzten Wochen fiel zeitweise mehr als jeder zehnte Zug aus, wie Henrik Falk, der Leiter der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), dem Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses mitteilte. Bereits eine Ausfallquote von über zwei Prozent gilt als problematisch, erklärte Falk und betonte zugleich, dass das Tal noch nicht durchschritten sei. Der alternde Fuhrpark ist vor allem schuld an der Misere. Die meisten U-Bahnfahrzeuge sind im Durchschnitt seit etwa 30 Jahren im Einsatz, manche sogar doppelt so lang. Neue Züge wurden bestellt, doch Lieferverzögerungen bei Stadler führen dazu, dass diese später als erwartet in Betrieb genommen werden können. Derzeit läuft der Testbetrieb der neuen Fahrzeuge. Falk rechnet damit, dass der erste Zug nach der Sommerpause des kommenden Jahres regulär eingesetzt werden kann. Bis ausreichend viele neue Fahrzeuge zur Verfügung stehen, könnte es jedoch noch eine Weile dauern. Bis Ende November will Falk mehr Klarheit über den Auslieferungsplan schaffen. Auch die Fahrgastinformation lässt zu wünschen übrig. Ein Abgeordneter wies darauf hin, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den Verspätungsanzeigen in der BVG-App und den Anzeigen an den Bahnsteigen gibt. Falk plant, dieses Problem ab dem kommenden Jahr gezielt anzugehen. "Wir müssen eine über Jahrzehnte gewachsene Systemlandschaft aufräumen, was nicht innerhalb eines Jahres möglich ist", kommentierte er. Zur kurzfristigen Verbesserung der Situation hat die BVG auf einigen U-Bahnlinien den Takt verlängert. Das System funktioniere mittlerweile weitgehend stabil, so Falk. Dennoch müssen Reisende auf Hauptstrecken und während der Stoßzeiten gelegentlich bis zu 20 Minuten warten.