Cannes setzt auf Qualität und Nachhaltigkeit im Kreuzfahrttourismus

Die renommierte Küstenstadt Cannes an der Côte d'Azur hat sich entschieden, den Schwerpunkt im Tourismus stärker auf Qualität und Nachhaltigkeit zu legen. Ab dem kommenden Jahr wird die Ankererlaubnis für große Kreuzfahrtschiffe drastisch reduziert. Zukünftig darf sich täglich nur noch ein Schiff, das für mehr als 3.000 Passagiere ausgelegt ist, in der malerischen Bucht von Cannes aufhalten. Bis zur Jahresmitte 2027 wird die Anzahl dieser Kreuzfahrtriesen weiter auf 31 reduziert. Die Höchstgrenze der Kreuzfahrtgäste, die einen Tag in der Stadt verbringen dürfen, wird auf 6.000 Personen festgesetzt. Die Verantwortlichen von Cannes wollen vermehrt kleinere, modernere und ökologisch verantwortungsbewusste Passagierschiffe anlocken, die sich harmonisch in das Stadtbild einfügen. Ab 2030 sollen nur noch Schiffe zugelassen werden, die bis zu 1.300 Gäste befördern können. David Lisnard, der konservative Bürgermeister der Stadt, hebt hervor, dass die Bucht von Cannes ein ökologisches Juwel und ein Hort der Biodiversität sei, der es zu schützen gelte. Bereits vor Jahren hatte die Stadt unter seiner Führung strenge Umweltauflagen für Kreuzfahrtschiffe eingeführt. Die Herausforderung durch den Massentourismus geht Cannes nicht allein an. Im Vorjahr waren 175 Kreuzfahrtschiffe mit insgesamt 460.000 Passagieren in Cannes vertreten, wobei die Schiffe vor der Küste ankern und die Gäste mit kleineren Booten an Land befördert werden. Dies geschieht im Rahmen eines neuen Vertrags mit der örtlichen Hafengesellschaft. In einem ähnlichen Schritt kündigte auch die benachbarte Stadt Nizza an, ab diesem Sommer Schiffe mit maximal 900 Passagieren zu erlauben, um dem Übertourismus entgegenzuwirken.