Chinesische Konkurrenz drängt deutsche Industrie ins Abseits
Eulerpool Research Systems •18. Juni 2025
Takeaways NEW
- Chinesische Unternehmen bedrohen die deutsche Industrie durch technologische Fortschritte.
- Hohe Energiepreise und internationale Handelskonflikte verschärfen die Herausforderungen.
Der Druck auf die deutsche Industrie nimmt zu, da chinesische Unternehmen ihren technologischen Vorsprung ausbauen und die eigene Marktposition stärken. Wie das Statistische Bundesamt berichtet, sanken die deutschen Exporte im vergangenen Jahr um 1,7 Prozent auf 1,65 Billionen Euro. Im Gegensatz dazu konnten chinesische Exporte um beeindruckende 7,1 Prozent auf über drei Billionen Euro gesteigert werden. Ökonomen sehen in den aggressiven Preiskämpfen und Überkapazitäten chinesischer Firmen eine ernsthafte Bedrohung für deutsche Unternehmen. Diese Entwicklung ist keineswegs neu. Seit acht Jahren verzeichnet China kontinuierlich steigende Exportzahlen, während Deutschland bereits 2023 mit einem deutlichen Exportrückgang konfrontiert war. Auf der Hannover Messe zeigt sich der Wandel des globalen Wettbewerbs deutlich: 2014 waren 500 chinesische Aussteller präsent, letztes Jahr bereits 1.145. Auch der Volkswagen-Konzern spürt den Druck, denn die Auslieferungen schrumpften von 10,1 Millionen Fahrzeugen in 2018 auf 8,6 Millionen im vergangenen Jahr, vor allem aufgrund rückläufiger Verkaufszahlen in China. Ökonom Philipp Böing von der Goethe-Universität Frankfurt mahnt, China wolle bis 2049 Technologieführer werden. Die Industriepolitik der Volksrepublik zielte immer darauf ab, die eigene Stärke zu fördern und sich dabei Technologien aus dem Westen zunutze zu machen. Schließlich hatte China nach den Wirtschaftsreformen der 1970er Jahre auf Zwangspartnerschaften mit ausländischen Unternehmen gesetzt. Deutsche Firmen waren lange erfolgreich, doch nun holen chinesische Konkurrenten in Sektoren wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz rasant auf. Energieintensive Branchen wie die Grundstoffchemie bereiten Experten wie Jens Burchardt von BCG zunehmend Sorgen. Hohe Energiepreise machen dem Standort Deutschland zu schaffen, und die Elektromobilität wird bis Anfang der 2030er Jahre mehr als die Hälfte des Weltmarkts ausmachen. Deutsche Automobilhersteller müssen technologisch aufholen, um ihre Position zu halten. Chinesische Firmen stehen jedoch vor eigenen Herausforderungen. Viele haben auf Kredit Überkapazitäten aufgebaut. Momentan beläuft sich die Verschuldung des privaten Sektors in China auf über 300 Prozent des BIP, was Experten als potenziellen Auslöser einer Finanzkrise einstufen. Für deutsche Unternehmen bleibt die Konkurrenz aus China trotzdem gefährlich, insbesondere aufgrund der großen Inlandsnachfrage und preiswerter Produktionskosten. Zukunftsprognosen erschweren die unvorhersehbaren Entwicklungen in den internationalen Handelskonflikten, die vor allem durch die USA unter Donald Trump entfacht wurden. Im Kern bleibt der Systemwettbewerb zwischen China und dem Westen bestehen, wobei technologische Fortschritte den entscheidenden Unterschied machen könnten.
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