Containerreedereien Hapag-Lloyd und Maersk kündigen Partnerschaft an

Eulerpool Research Systems 17. Jan. 2024
Die Containerreedereien Hapag-Lloyd und Maersk haben eine Kooperation vereinbart, um Kunden pünktlichere Lieferungen zu ermöglichen und den Herausforderungen des klimaneutralen Umbaus zu begegnen. Die Allianz, die den Namen "Gemini Cooperation" trägt, soll im Februar 2025 starten. "Gemini" bedeutet auf Latein und auf Englisch "Zwillinge". Um diese Partnerschaft einzugehen, werden beide Unternehmen ihre bisherigen Allianzen mit anderen Reedereien im kommenden Jahr beenden. Hapag-Lloyd verlässt im Januar das bisherige Bündnis "THE Alliance", während Maersk und die weltgrößte Reederei MSC bereits Anfang 2023 angekündigt hatten, ihre "2M" genannte Allianz im Januar 2025 aufzulösen. Maersk ist laut Branchendienst "Alphaliner" mit über 670 Schiffen weltweit die zweitgrößte Containerreederei, während Hapag-Lloyd mit knapp 270 Schiffen auf Platz fünf liegt. Allerdings werden nicht die gesamten Flotten beider Partner in der Kooperation enthalten sein. Die neue Allianz soll einen Pool von rund 290 Schiffen mit einer Kapazität von insgesamt 3,4 Millionen Standardcontainern (TEU) umfassen. Maersk wird 60 Prozent der Kapazität beisteuern, während Hapag-Lloyd die restlichen 40 Prozent übernimmt. Das ehrgeizige Ziel der beiden Unternehmen ist es, nach der vollständigen Einführung des Netzwerks eine Fahrplanzuverlässigkeit von über 90 Prozent zu erreichen. Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen verspricht sich dadurch eine verbesserte Qualität des Angebots. Darüber hinaus wollen beide Reedereien von Effizienzsteigerungen im operativen Betrieb und gemeinsamen Anstrengungen zur Beschleunigung der Dekarbonisierung der Branche profitieren. Maersk strebt an, bis 2040 eine "Netto Null" bei Treibhausgasemissionen zu erreichen, während Hapag-Lloyd dieses Ziel bis 2045 verfolgt. Schifffahrtsbündnisse sind in der maritimen Wirtschaft nicht unumstritten, da Umschlagbetriebe an Land eine stärkere Marktmacht der Reedereien befürchten. Deshalb hatten sie sich bei der EU-Kommission für das Ende der sogenannten Gruppenfreistellungsverordnung ("block exemption rule") stark gemacht, die Schifffahrtsunternehmen ermäßigte Wettbewerbsregeln bei Kooperationen ermöglichte. Die Verordnung läuft am 25. April aus. Die EU-Kommission betont jedoch, dass die Zusammenarbeit zwischen Reedereien nach dem EU-Kartellrecht nicht rechtswidrig sein wird.

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