Dänemark im Arbeitstakt: Novo Nordisks Einfluss auf den Arbeitsmarkt
Eulerpool Research Systems •17. Dez. 2024
Takeaways NEW
- Dänemark steht vor einem Arbeitskräftemangel, insbesondere in der Pharmabranche rund um Novo Nordisk.
- Unternehmen müssen Arbeitsbedingungen anpassen, um im Wettbewerb um Talente mit Novo Nordisk konkurrieren zu können.
Der dänische Staat, bekannt für seine strengen Einwanderungspolitiken, sieht sich mit akuten Arbeitskräftemangel konfrontiert. In der politischen Landschaft des Landes führen diese Herausforderungen zu Spannungen: Sozialisten äußern Bedenken hinsichtlich der Arbeitnehmerrechte, während rechte Parteien die soziale Kohäsion bedroht sehen. Arbeitsministerin Ane Halsboe-Jørgensen von den Sozialdemokraten hat klargestellt, dass Einwanderung nur einen Teil der Lösung darstellen kann.
Novo Nordisk, ein bedeutender Akteur in der dänischen Pharmaindustrie, ist in ständigen Gesprächen mit den Behörden und Bildungseinrichtungen, um sicherzustellen, dass der Bedarf an hochqualifiziertem Personal gedeckt wird. Dabei stehen sie im Dialog, um Geschäftsbedingungen zu klären, wie Mille Borchorst, Senior Vice President People & Organisation bei Novo, per E-Mail mitteilte. Trotz Expansion in Ländern wie China, Frankreich und den USA bleibt Dänemark weiter im Fokus der Personalpolitik des Unternehmens.
In Kalundborg, wo Novo seit 1969 ansässig ist, spielt das Unternehmen eine erhebliche Rolle für die lokale Wirtschaftsstruktur. Hier sind etwa 4.500 Menschen beschäftigt, ein Viertel der Bevölkerung der Stadt. Diese Neuausrichtung verursacht jedoch einen Fachkräftemangel in der Region: Kleine und mittelgroße Bauunternehmen stehen in heftiger Konkurrenz mit der Branche um qualifizierte Arbeiter.
Helene Rafn von der Gewerkschaft Djöf bestätigt, dass Novo vermehrt Stellen für Wirtschaftswissenschaftler, Juristen und andere Sozialwissenschaftler schafft, was sowohl durch attraktive Gehälter als auch durch Entwicklungsmöglichkeiten begünstigt wird. Besonders ist der gute Ruf der Firma im Bereich chronischer Krankheiten ein Hauptanziehungspunkt für viele Arbeitnehmer.
Die gesamte dänische Pharmabranche spürt den "großen Talentabfluss", so Henrik Brabrand, CEO von Albright Partners. Projekte werden mancherorts aufgrund fehlender Kapazitäten ausgesetzt. Besonders betroffen zeigt sich dabei auch der Gesundheitssektor. Dänemarks Regierung erkennt die Dringlichkeit, und Minister Kaare Dybvad Bek versichert, dass aktuelle und zukünftige Initiativen helfen sollen, mehr ausländische Arbeitskräfte ins Land zu holen.
Um mit Novo konkurrieren zu können, überdenken einige dänische Unternehmen ihre Arbeitsbedingungen, wie Helene Rafn berichtet. Die Konkurrenz fordert Innovationen wie etwa die Möglichkeit für Telearbeit, um potenzielle Arbeitskräfte aus einem größeren geografischen Umfeld zu erreichen.
Die Stadt Kalundborg profitiert zwar wirtschaftlich stark von Novos Präsenz, aber auch hier spürt die lokale Verwaltung den Verlust von Fachkräften. Bürgermeister Martin Damm spricht von einer positiven wirtschaftlichen Veränderung, bei der jedoch auch die negativen Aspekte berücksichtigt werden müssen.
Doch nicht alle Unternehmer sind in der Lage, mit Novo zu konkurrieren. So verlegte Frank Poulsen, CEO von Simatek, die Produktion nach Polen und ins Baltikum, angesichts der Herausforderungen, Fachkräfte zu halten.
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