Dax auf Rekordjagd: Hoffnungsträger Zollabkommen

Der Dax ignoriert am Montag alle Bremshügel und steuert zunehmend auf ein neues Rekordhoch zu. Gegen Mittag legt der deutsche Leitindex nach einer beeindruckenden Rally erneut um 0,45 Prozent zu, womit er 23.191 Punkte erreicht. Damit trennen ihn weniger als 300 Zähler von seinem Allzeithoch bei 23.476 Punkten. Im Visier der Anleger bleibt insbesondere der Optimismus rund um baldige Fortschritte bei den Zollabkommen, auf die die USA derzeit Einfluss nehmen. Bereits der Monatsauftakt im Mai untermauerte den positiven Trend, nachdem der Dax seit seinem Tief Anfang April bei 18.489 Punkten mehr als 25 Prozent zulegte. Jochen Stanzl, Analyst beim Broker CMC Markets, interpretiert den April-Einbruch als bloße Korrektur in einem anhaltenden Bullenmarkt. Am Montag verzeichnete der MDax der mittelgroßen Unternehmen ebenfalls ein Plus von 0,58 Prozent und kletterte auf 29.498 Punkte. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, hingegen verzeichnete ein leichtes Minus von 0,3 Prozent. In London bleibt die Börse aufgrund der Mai-Feierlichkeiten geschlossen und auch die asiatischen Märkte in Japan, China und Südkorea pausieren. Experten von Index Radar prophezeien jedoch, dass die in dieser Woche anstehenden Bilanzen der Dax- und MDax-Unternehmen wesentliche Marktimpulse liefern könnten. Über 36 Unternehmen präsentieren ihre Ergebnisse, ein wahrer Gradmesser für die Marktstimmung. Die am Montag veröffentlichten Quartalszahlen des Autozulieferers Stabilus wurden von einem Händler als überraschend positiv bewertet, wohingegen Analysten von JPMorgan Skepsis äußerten, was zu einem leichten Rückgang der Aktien um 0,4 Prozent führte. Airbus setzte den positiven Trend dank guter Quartalszahlen fort und legte 0,9 Prozent zu, unterstützt durch eine Kaufempfehlung von Jefferies. Lufthansa profitierte von fallenden Ölpreisen und steigerte sich um 1,8 Prozent. Rheinmetall-Aktien glänzten mit einem neuen Höchststand und stiegen um 2,3 Prozent, nachdem UBS und Jefferies ihre Kursziele anhoben. Der US-Haushaltsentwurf für 2026, der mehr Geld für Verteidigung vorsieht, erhellt die Stimmung im Sektor. Auch Deutz, das verstärkt im Rüstungsbereich aktiv werden möchte, gewann inmitten dieses Klimas ganze 5,7 Prozent.