Dax mit leichtem Plus – Quartalszahlen und Zinsdebatten dominieren

Der deutsche Leitindex Dax konnte am Dienstag nach einem verhaltenen Wochenauftakt ein leichtes Plus verzeichnen. Zum Börsenschluss stieg der Markt um 0,49 Prozent auf 18.411,18 Punkte und verblieb damit in seiner jüngsten Handelsspanne. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte hingegen um 0,83 Prozent auf 25.306,84 Punkte zu. Im Fokus der Anleger steht der US-Softwarekonzern Microsoft, der am späten Abend seine Quartalszahlen bekannt geben wird. Am Mittwochabend wird zudem die US-Notenbank Fed Stellung zur aktuellen Geldpolitik beziehen. Es wird allgemein erwartet, dass die Fed ihre Leitzinsen bestätigen wird. Anleger warten jedoch gespannt auf mögliche Signale für Zinssenkungen im späteren Verlauf des Jahres, weshalb die Kaufbereitschaft derzeit zurückhaltend ist. Uneinheitliche Wachstumszahlen aus der Eurozone sorgen für zusätzliche Spannung. Während das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im zweiten Quartal überraschend zurückging, konnten Frankreich und Spanien sowie die Eurozone insgesamt ein stärkeres Wachstum vorweisen. Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets kommentierte, dass die Europäische Zentralbank (EZB) mit über 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit im September die Zinsen senken könnte. Dies sei jedoch noch nicht sicher, fügte die niederländische Bank ING hinzu. Auch die europäischen Märkte verzeichneten gemischte Ergebnisse. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,53 Prozent höher, während der französische Cac 40 ebenfalls zulegte und der britische FTSE 100 leicht nachgab. In New York verzeichnete der Dow Jones Industrial ein kleines Plus, während der Nasdaq 100 nach einem klaren Verlust ins Minus rutschte. Im Dax berichteten der Baustoffkonzern Heidelberg Materials und der Kunststoffhersteller Covestro über ihre Geschäftsentwicklung. Trotz verhaltenerer Gewinnprognosen konnte Covestro durch Übernahme-Szenarien zulegen und gewann 1,5 Prozent. Die Gespräche mit dem Ölkonzern Adnoc würden konstruktiv verlaufen, hieß es. Heidelberg Materials, deren Quartalszahlen zu Gewinnmitnahmen führten, dämmten ihr Minus auf 0,9 Prozent ein. Im MDax konnten Redcare Pharmacy, Fresenius Medical Care (FMC) und Fuchs durch ihre Quartalszahlen Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Redcare konnte die Erwartungen übertreffen und einen Kurssprung von 9,3 Prozent verzeichnen. Fuchs erholte sich mit einem Plus von 6,5 Prozent. FMC hingegen enttäuschte mit einem Minus von 4,5 Prozent, was die schwachen Behandlungszahlen und die gekappte Prognose widerspiegelte. Bei den Nebenwerten erlebte der Stahlkonzern Salzgitter einen Rückgang von 1,1 Prozent aufgrund einer erneuten Senkung der Jahresziele. Die Aktien zählten zu den größten Verlierern im SDax. Der Euro fiel zuletzt auf 1,0808 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0824 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite leicht auf 2,37 Prozent, während der Rentenindex Rex um 0,08 Prozent sank.