Dax startet Erholungsversuch – US-Technologiewerte geben Rückenwind

Der Dax, nachdem er auf 18.000 Punkte korrigiert hatte, unternimmt am Montag einen Erholungsversuch. Unterstützung kommt von US-Technologiewerten, denn der Nasdaq 100 konnte seine Rekordrally fortsetzen. Wichtige Wirtschaftsdaten wie die Stimmungsdaten aus der US-Industrie stehen heute im Fokus. In Deutschland wird es am Dienstag spannend, wenn die ZEW-Konjunkturerwartungen veröffentlicht werden. Eine Stunde vor Handelsstart deutete der X-Dax eine 0,4-prozentige Steigerung auf 18.080 Punkte hin. Auch der EuroStoxx 50 wird mit einem Plus von 0,4 Prozent erwartet. Der Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners warnt jedoch, dass bei einem Scheitern der Erholung und einem nachhaltigen Unterschreiten der 18.000-Punkte-Marke die Stimmung deutlich kippen könnte. Dann käme das April-Tief bei 17.626 Punkten in den Fokus. Am Freitag bewegte sich der Dax zeitweise auf 17.951 Punkte zu und fiel in zwei Tagen um maximal 3,7 Prozent, wodurch der Bruch des seit Oktober 2023 bestehenden Aufwärtstrends bestätigt wurde. Aktuell belasten politische Unsicherheiten in Frankreich sowie ein möglicher Zollstreit zwischen der EU und China den Markt. Auch die zurückhaltende Zinspolitik der US-Notenbank Fed sorgt bei Anlegern für Zurückhaltung. An den europäischen Börsen setzt sich laut JPMorgan ein Trend hin zu defensiven Werten fort, während hoch bewertete Zykliker wie Autos, Chemie, Tourismus und Bau sowie Banken weiterhin unter Druck stehen. Einzelwerte wie Adidas, United Internet, Pfeiffer Vacuum und Thyssenkrupp Nucera sind besonders im Blickpunkt. Adidas hat nach einem negativen Bericht der "Financial Times" bezüglich ihres China-Geschäfts vorbörslich ein Prozent verloren. United Internet hatte wegen eines Streits um den Kabelkonzern Tele Columbus eine Wertberichtigung von rund 185 Millionen Euro angekündigt, was ihre Aktie um anderthalb Prozent vorbörslich sinken ließ. Aufregung gab es auch bezüglich Pfeiffer Vacuum, die unerwartet am 24. Juni aus dem SDax ausgeschlossen werden, da sie ihren Quartalsbericht nicht fristgerecht veröffentlicht hatten. Dies öffnete die Tür für den Verbleib von Thyssenkrupp Nucera im SDax, deren Aktien vorbörslich um etwas mehr als drei Prozent zulegten.