Dax unter Druck: Handelsstreit zieht Börsenstimmung in den Keller
Eulerpool Research Systems •14. Juli 2025
Takeaways NEW
- US-Zölle belasten die Stimmung an den europäischen Börsen, der Dax fällt unter Druck.
- Deutsche Chemiekonzerne korrigieren ihre Gewinnprognosen nach unten aufgrund der Handelsunsicherheiten.
Die jüngste Zollandrohung der USA gegenüber der Europäischen Union hat die Korrektur des Dax zu Wochenbeginn weiter verschärft. US-Präsident Donald Trump plant, ab dem 1. August EU-Einfuhren mit einem Zoll von 30 Prozent zu belasten. Da für bestimmte Branchen jedoch andere Zollsätze gelten, berät die EU über mögliche Gegenmaßnahmen. Anleger hatten ursprünglich nach intensiven Verhandlungen mit den USA auf eine baldige Einigung gehofft.
Im frühen Handel fiel der deutsche Leitindex um 0,76 Prozent auf 24.070,23 Punkte, hielt sich jedoch weiterhin über der markanten Grenze von 24.000 Zählern. Bereits zum Ende der vergangenen Woche hatten Gewinnmitnahmen eingesetzt, nachdem der Dax ein Rekordhoch von 24.639 Punkten erreicht hatte, da die Anleger die vorherigen Zollrisiken ignorierten. Offen bleibt, ob die Konfliktparteien bis Monatsende eine Verhandlungslösung finden oder die nächste Eskalationsstufe droht.
Der Anlagestratege Ulrich Stephan von der Postbank betonte die wachsende Unsicherheit, die die Volatilität an den Aktienmärkten über den Sommer erhöhen könnte. Eine stärkere Marktkorrektur könnte jedoch auch Chancen bieten. Der MDax verlor 0,43 Prozent, der EuroStoxx 50 sank um 0,73 Prozent, während die chinesischen Börsen angesichts des wachsenden Außenhandels im Juni freundlich tendierten.
Im Fokus steht zudem die anlaufende Berichtssaison in den USA. Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets glaubt, dass bei ausbleibenden Gewinnrückgängen trotz Zollwarnungen eine neue Kaufwelle einsetzen könnte. Die Berichtssaison könne Trumps Zollpolitik thematisch abschließen, so Stanzl.
Negativschlagzeilen gab es von deutschen Chemiekonzernen: Covestro, BASF und Brenntag korrigierten ihre Gewinnprognosen für das laufende Jahr nach unten. BASF nannte die US-Zölle und die Marktunsicherheiten als Gründe, während Brenntag zusätzlich die Wechselkursentwicklung zwischen Euro und US-Dollar anführte. Trotz gesenkter Erwartungen verzeichnete BASF einen Kursanstieg um 1,3 Prozent, während Brenntag um 2,1 Prozent nachgab.
Der Pharmariese Bayer konnte mit einem Plus von 0,5 Prozent glänzen, da Finerenon nun in den USA zusätzlich gegen Herzinsuffizienz vermarktet werden darf. Für Thyssenkrupp ging es nach einer Vereinbarung mit IG Metall über harte Einschnitte um 1,6 Prozent abwärts. Mutares sank um 2,3 Prozent im SDax, nachdem die Gesellschaft die Übernahme des Logistikers Fuentes ankündigte.
Eulerpool Markets
Finance Markets
New ReleaseEnterprise Grade
Institutional
Financial Data
Access comprehensive financial data with unmatched coverage and precision. Trusted by the world's leading financial institutions.
- 10M+ securities worldwide
- 100K+ daily updates
- 50-year historical data
- Comprehensive ESG metrics

Save up to 68%
vs. legacy vendors