Demografische Herausforderungen: Deutschlands Geburtenrate auf historischem Tiefstand

Eulerpool Research Systems 17. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Deutschlands Geburtenrate sank auf 1,35 Kinder pro Frau im letzten Jahr.
  • Globale Krisen und wirtschaftliche Unsicherheiten beeinflussen den Rückgang.
Die Geburtenrate in Deutschland hat im vergangenen Jahr mit einem durchschnittlichen Wert von 1,35 Kindern pro Frau einen erneuten Tiefpunkt erreicht. Dies markiert einen Rückgang von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was jedoch eine deutliche Verlangsamung im Vergleich zu den Jahren 2022 und 2023 darstellt, als die Geburtenrate noch um acht beziehungsweise sieben Prozent fiel. In der Vergangenheit, sowohl in den 1990er Jahren als auch im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends, wurden ähnlich niedrige Geburtenraten verzeichnet. Der zwischenzeitliche Anstieg wird auf Investitionen in die Familienpolitik, wie Elterngeld und Kinderbetreuung, zurückgeführt, erklärt Martin Bujard, Forschungsdirektor beim Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung. Bujard sieht die aktuellen Entwicklungen mit Sorge und macht die globalen Krisen, darunter der Ukraine-Konflikt, wirtschaftliche Unsicherheiten sowie Klimakrise und Rechtspopulismus, für den anhaltenden Rückgang verantwortlich. Er weist darauf hin, dass die langfristigen Auswirkungen wie Fachkräftemangel und sinkende Renten häufig unterschätzt werden. Ein differenziertes Bild zeigt sich auch innerhalb Deutschlands: Berlin verzeichnete mit 1,21 die niedrigste Geburtenrate, Niedersachsen mit 1,42 die höchste. Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit hatten eine durchschnittliche Geburtenrate von 1,23, während Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit bei 1,84 Kindern lagen. Auch auf europäischer Ebene ist ein ähnlicher Abwärtstrend zu beobachten. Die Geburtenrate in den 27 EU-Staaten sank im Jahr 2023 auf durchschnittlich 1,38 Kinder je Frau, im Vergleich zu 1,51 vor einem Jahrzehnt. Die höchsten und niedrigsten Raten wurden in Bulgarien und Malta registriert. Ein Aufschieben des Kinderwunsches ist ebenfalls erkennbar, da das Durchschnittsalter für Mütter und Väter bei der Geburt des ersten Kindes kontinuierlich steigt.

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