Deutsche Aktien nehmen Verschnaufpause: Gewinnmitnahmen belasten Markt
Eulerpool Research Systems •20. März 2025
Takeaways NEW
- Der Dax fällt um 1,24 Prozent aufgrund von Gewinnmitnahmen.
- US-Zollpolitik und mögliche Handelskonflikte sorgen für Unsicherheiten auf dem Markt.
Am Donnerstag nahmen die Gewinnmitnahmen am deutschen Aktienmarkt an Schärfe zu. Nach einer beeindruckenden Rekordjagd musste der Dax nun etwas Tribut zollen und verlor 1,24 Prozent, womit er bei 22.999,15 Punkten schloss. Im Verlauf des Tages war der Leitindex sogar um bis zu zwei Prozent eingebrochen. Auch der MDax, der die mittelgroßen Unternehmen abbildet, sank um 1,83 Prozent und notierte schließlich bei 29.102,20 Punkten.
Die jüngsten Zinshinweise der US-Notenbank Fed, die noch zwei kleinere Zinserhöhungen in diesem Jahr andeuteten, konnten dem Markt keine Impulse verleihen. Analysten, wie Christian Henke vom Broker IG, betonen die wieder verstärkte Aufmerksamkeit auf die Zollpolitik der USA unter Präsident Donald Trump. Diese Entwicklungen eröffnen die Möglichkeit, dass die Fed von einer Zinssenkung absieht oder diese gar vollständig streicht.
Jochen Stanzl von CMC Markets reflektiert über das finanzpolitische Großprojekt Deutschlands, dessen Bedeutung in den letzten Tagen zentral war. In Kombination mit den drohenden Strafzöllen beschäftigt das Handelsgeschehen. Die Realität eines möglichen Handelskonflikts mit den USA und dem fehlenden Handlungsauftrag der Europäischen Zentralbank, so Christine Lagarde, brachte die Märkte zurück auf den Boden der Tatsachen.
Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50, fiel um 1,02 Prozent auf 5.450,93 Punkte. In Paris bewegten sich die Kurse ebenso nach unten, während in London weniger stark eingebüßt wurde. Der SMI in der Schweiz konnte jedoch geringfügig zulegen. In New York hingegen verlief der Handel für den Dow Jones Industrial nach einem zögerlichen Beginn leicht im Plus.
Unter den größten Verlierern im Dax fanden sich die Papiere von Rheinmetall, wobei der Rückzug aus dem Rüstungssektor Fahrt aufnahm. Heidelberg Materials, ein weiterer Finanzpaket-Gewinner, erlitt ebenso Verluste. Im Bankensektor gaben Deutsche Bank und Commerzbank Aktien nach, mit Rückgängen bis zu 3,3 Prozent. Dabei zählen diese Aktien im aktuellen Jahr zu den stärksten im Dax.
Ein seltener Lichtblick war SAP, mit einem Plus von 0,7 Prozent. Grund dafür war eine positive Einschätzung von JPMorgan, die der Aktie von SAP den Status "Positive Catalyst Watch" verlieh. Analyst Toby Ogg hob dabei die Gelegenheiten im Bereich der Künstlichen Intelligenz und eine attraktive Kurskorrektur hervor.
Einige deutsche Unternehmen stellten ihre neuesten Finanzergebnisse vor. RWE beeindruckte zwar mit soliden Jahreszahlen, doch der Ausblick ließ zu wünschen übrig, was den Aktienkurs um drei Prozent sinken ließ.
Im MDax fiel RTL um 3,4 Prozent. Trotz guter Streaming-Umsätze, stellte Analystin Annick Maas von Bernstein ein schwächelndes Produktionsgeschäft fest, was vermutlich zu Gewinnmitnahmen nach einem Hoch führte. Lanxess büßte fünf Prozent ein, was den negativen Trend nach einer bereits beendeten Rally weiter verstärkte.
Im SDax traf es SGL Carbon mit einem Einbruch von zwölf Prozent besonders hart, bedingt durch schwache Zukunftsprognosen und Erlöseinbrüche. Auch bei Deutz hinterließen die Gewinnmitnahmen Spuren, was den Kurs um 8,9 Prozent drückte. Trotz der Expansion des zunächst kleinen Geschäfts konnte das geplante Finanzpaket nicht für anhaltenden Optimismus sorgen.
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