Deutsche Bahn hält Kurs: Abschaffung der Familienreservierung beschlossen

Eulerpool Research Systems 12. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Deutsche Bahn schafft Familienreservierung ab, was höheren Kosten für Familienfahrten bedeutet.
  • Politischer Widerstand und Bedenken über Preissteigerungen, die Bahnreisen unattraktiver machen könnten.
Die Deutsche Bahn verteidigt ihren umstrittenen Entschluss, die Familienreservierung im Zugverkehr aufzugeben. Generös bleiben Kinder und Jugendliche bis einschließlich 14 Jahre, die weiterhin ohne Zusatzkosten reisen dürfen. Ab dem 15. Juni wird die Möglichkeit der vergünstigten Reservierung allerdings auf Eis gelegt, was nicht zuletzt bei Familien Einschnitte hinterlässt. In zweiter Klasse klettert der Preis für einzelne Sitzplatzreservierungen um 30 Cent auf 5,50 Euro, während in der ersten Klasse eine Reservierung künftig 6,90 Euro kostet. Das Preismodell trifft bei familienorientierten Zugfahrten empfindlich: Anstelle von 10,40 Euro für eine kollektiv genutzte Reservierung müssen Familien mit zwei Kindern nun 22 Euro entrichten, womit sich die Kosten für Hin- und Rückfahrt auf beachtliche 44 Euro summieren. Prompt formierte sich eiliger Protest quer durch politische Parteienlandschaften, von der CDU über SPD und Grüne bis hin zur Linken. Auch Greenpeace, der Sozialverband Deutschland und der Fahrgastverband Pro Bahn sparen nicht mit Tadel, verbunden mit der Sorge, dass Preissteigerungen weniger Bahnreisende und zugleich mehr Autoreisende generieren könnte. SPD-Fraktionschef Matthias Miersch appellierte an den bahneigenen Konzern, die Entscheidung nochmals zu prüfen. 'Die Attraktivität der Bahn leidet bereits unter diesen unsanften Preissprüngen', sagte er in einem einem Interview. Vergangenheit und Zukunft der Bahn-Ausstattung zeigen Varianten dieses Entschlusses: Bereits im vergangenen Jahr lockte die geplante Streichung von Ankunftsaushängen Kritik auf sich. Ein Einschnitt, der nach öffentlichem Widerhall revidiert wurde und so demonstriert, dass Rückmeldung aus Sozial- und Fahrgastkreisen Gewicht hat. Im Schatten einer unsicheren Finanzlage setzt die Bahn auf das Sanierungsprogramm S3, um die wirtschaftliche Stabilität wiederherzustellen. 'Kinder und Jugendliche sollen kostenfrei reisen, doch müssen unsere Angebote finanzierbar sein', stellt die Bahn-Sprecherin fest. Der finanzielle Einfluss der abgeschafften Familienreservierung bleibt indes überschaubar. Im Jahr 2024 stand der Konzern einem Verlust von 1,8 Milliarden Euro gegenüber.

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