Diplomatie und Zerbrechlichkeit: Die kommenden Wochen im Nahen Osten

Eulerpool Research Systems 17. Feb. 2025

Takeaways NEW

  • Verhandlungen über Waffenruhe im Gazastreifen und Freilassung israelischer Geiseln laufen.
  • Spannungen zwischen Israel, Libanon und Hisbollah bleiben bestehen, trotz diplomatischer Bemühungen.
Die Verhandlungen zur Fortsetzung der fragilen Waffenruhe im Gazastreifen schreiten voran. Gegenstand der Gespräche zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist die Freilassung aller noch lebenden israelischen Geiseln. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff verkündete, dass die Gespräche in dieser Woche an einem noch geheimen Ort weitergehen sollen. Witkoff berichtete von "produktiven und konstruktiven" Telefonaten mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu, Katars Premierminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und Ägyptens Geheimdienstchef Hassan Raschad. Dabei betonte er die Rolle der USA, Ägyptens und Katars als Vermittler während der ersten Phase der Waffenruhe, die seit dem 19. Januar besteht und am 1. März endet. Ob die zweite Phase, welche ein endgültiges Ende der Kämpfe vorsieht, Erfolg haben wird, bleibt jedoch ungewiss. Parallel zu den Entwicklungen im Gazastreifen ist die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon mindestens ebenso fragil. Der Hisbollah-Chef Naim Kassim forderte öffentlich den vollständigen Rückzug Israels bis zum 18. Februar, andernfalls drohe ein Konflikt. Laut unbestätigten Medienberichten zieht Israel jedoch die Verlängerung der Frist bis zum 28. Februar in Betracht. Unterstützt von Libanons Parlamentspräsident Nabih Berri und Präsident Joseph Aoun, lehnt der libanesische Staat eine Verlängerung ab. Inmitten dieser politischen Spannungen kommt das israelische Sicherheitskabinett unter Netanjahus Führung zu Beratungen zusammen, während eine Delegation nach Kairo reist, um dort die nächste Phase der Verhandlungen vorzubereiten. Währenddessen spürt Netanjahu weiterhin Druck von Demonstranten in Tel Aviv und Hardlinern in seiner Koalition, die einen härteren Kurs im Gazastreifen fordern. Jüngst traf sogar eine Lieferung schwerer Bomben aus den USA in Israel ein, was die bereits angespannte Lage weiter anheizt. US-Außenminister Marco Rubio verdeutlichte bei einem Treffen mit Netanjahu die amerikanische Position. Die Hamas dürfe im Gazastreifen nicht länger regieren, da sie eine dauerhafte Gefahr für Israel darstelle. Zum Hintergrund: Der Konflikt eskalierte durch den Überfall der Hamas und verbündeter Extremisten am 7. Oktober 2023, wobei 1.200 Menschen ums Leben kamen und 250 in den Gazastreifen verschleppt wurden. Derzeit befinden sich noch 73 Geiseln in Gefangenschaft, von denen 36 wahrscheinlich nicht mehr am Leben sind. Bei seinem Treffen mit Rubio bekräftigte Netanjahu die Notwendigkeit der Freilassung der Geiseln mit Nachdruck.

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