DocMorris schrumpft Verluste, bleibt aber bei Zielen zurückhaltend

Eulerpool Research Systems 21. März 2024
Die Versandapotheke DocMorris zeigt auf ihrem Weg zur finanziellen Gesundung deutliche Fortschritte, doch das Tempo bei der Zielverfolgung bleibt gedämpft. In einem Umfeld von anhaltenden Herausforderungen gelang es dem aus der Schweiz stammenden Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr, den bereinigten Betriebsverlust (EBITDA) drastisch zu reduzieren: Ein Minus von 34,9 Millionen Franken markiert eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahresdefizit von fast 93 Millionen Franken, wobei die Zahlen rückwirkend angeglichen wurden. Der Reingewinnverlust konnte ebenfalls von 171 Millionen auf 117,6 Millionen Franken gesenkt werden. Trotz dieser bemerkenswerten Reduktion des Verlustes, befand sich die Online-Apotheke mit ihrem bereinigten EBITDA innerhalb der selbstgesteckten Bandbreite und traf sogleich auf die Erwartungen des Marktes. Allerdings überraschte der höhere Reingewinnverlust die Analystengemeinde negativ. Die Verzögerungen im Zusammenhang mit der Einführung des digitalen Rezeptwesens in Deutschland veranlassten DocMorris zu restriktiven Maßnahmen in den Marketingaufwendungen, um Profitabilität zu wahren. Dies führte zu einem Rückgang im Umsatz um rund 10 Prozent auf 1,04 Milliarden Franken im Jahr 2023, eine Entwicklung, die bereits im Januar angekündigt wurde. Ein bedeutendes Ereignis war der Verkauf des Schweizer Segmentes an Migros, was dem finanziell angeschlagenen Unternehmen eine Einmalzahlung von 360 Millionen Franken einbrachte. Eine direkte Folge dieses Schritts ist die nun verstärkte Ausrichtung auf den deutschen Markt und das lang erwartete E-Rezept, das ab 2024 Pflicht wird – ein Umstand, der, wie DocMorris betont, großes Potenzial für den Online-Arzneimittelhandel birgt. Obwohl eine konkretere Prognose zur Akzeptanz und den Auswirkungen des E-Rezeptes fehlt, erwartet die Versandapotheke ein Umsatzwachstum von 10 Prozent für das laufende Jahr. Die Prognose für das operative Ergebnis wurde hingegen vorsichtiger formuliert, mit einer Spanne des bereinigten EBITDA von minus 35 bis 0 Millionen Franken. Damit rückt das Erreichen der Gewinnschwelle in weitere Ferne. Trotzdem bekräftigt DocMorris das mittelfristige Ziel einer EBITDA-Marge von 8 Prozent und plant Investitionsausgaben von 30 bis 40 Millionen im Jahr 2024.

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