Dramatische Eskalation im Nahen Osten: Ölpreise im Höhenflug
Eulerpool Research Systems •13. Juni 2025
Takeaways NEW
- Spannungen im Nahen Osten führen zu steigenden Ölpreisen aufgrund geopolitischer Risiken.
- Analysten warnen vor möglichen Versorgungsengpässen und deren Auswirkungen auf den globalen Ölmarkt.
Die jüngsten Spannungen im Nahen Osten haben die Ölmarktlandschaft grundlegend verändert. Ein israelischer Angriff auf iranische Einrichtungen zur Nuklear- und Militärforschung hat das geopolitische Risiko in einer Zeit erhöht, in der der Ölmarkt ohnehin von einer gedämpften globalen Wirtschaft und einem Angebotsanstieg durch OPEC+ geprägt war.
Nach den Angriffen verzeichnete der Preis für Brent-Rohöl einen rasanten Anstieg von mehr als 13%. Die Eskalation der Spannungen zwischen diesen beiden großen Militärmächten birgt die Gefahr einer regionalen Auseinandersetzung, was die Marktteilnehmer zu einem Umdenken hinsichtlich der bisherigen Überschussprognosen veranlasst. Die Unsicherheiten über Irans mögliche Reaktionen und die daraus resultierenden Konsequenzen für wichtige Energieinfrastrukturen oder die Tankerverkehrswege verschärfen die Lage weiter.
Analysten wie Warren Patterson von ING erwarten, dass Zielangriffe auf Irans Öl-Infrastruktur zu einem unerwarteten Defizit am Ölmarkt führen könnten, was dem Brent-Preis einen Sprung über die 80-Dollar-Marke bescheren könnte. Bei etwaigen Störungen in der wichtigen Seetransportroute der Straße von Hormus könnte der Preis gar die 120-Dollar-Grenze überschreiten. Im Falle dauerhafter Versorgungsengpässe wären historische Höchststände von 2008 nicht auszuschließen.
Charu Chanana von Saxo Markets positioniert sich ebenfalls vorsichtig: Während eine Fortsetzung der OPEC+ Produktionssteigerungen Preisobergrenzen setzen könnte, hätte eine vollständige Blockade der Straße von Hormus drastische Folgen für das weltweite Ölangebot.
Mukesh Sahdev von Rystad Energy hebt hervor, dass Irans steigende Produktion dank verstärkter Nachfrage aus China die Märkte zuletzt stabilisiert hatte. Er sieht die Risiken einer iranischen Blockade der Straße von Hormus als real, jedoch hofft er auf diplomatische Lösungen, um einen umfassenden Krieg zu vermeiden.
Robert Rennie von Westpac Banking ordnet die Geschehnisse als eher präventiven Schlag ein, glaubt jedoch, dass die Marktteilnehmer mit Argusaugen auf Irans Replik schauen werden. Ein Abfallen der Ölpreise auf ein Niveau zwischen 60 und 65 US-Dollar sei in den kommenden Quartalen nicht ausgeschlossen.
Inmitten dieser Spannungen sichern sich Anleger laut Priyanka Sachdeva von Phillip Nova zunehmend ab, während sich laut Saul Kavonic von MST Marquee die Wahrscheinlichkeit eines regionalen Konflikts erhöht, solange keine direkte Bedrohung für die Öl-Infrastruktur besteht.
Ein möglicher Krieg im Nahen Osten beeinflusst zudem die Frachtkosten, wie Anoop Singh von Oil Brokerage andeutet, wobei kurzfristige Preissprünge wahrscheinlich sind. Gao Jian von Qisheng Futures sieht aktuell ein moderates Aufwärtspotenzial für die Preise, während Gao Mingyu von SDIC Essence Futures günstige Kaufoptionen als Schutz vor weitergehenden geopolitischen Risiken empfiehlt.
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