Droht der deutschen Wirtschaft eine Rezession durch US-Zölle?

Die Ankündigung neuer Zölle durch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hat das Potenzial, die deutsche Wirtschaft erheblich unter Druck zu setzen. Laut Einschätzungen der Bundesbank könnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr schrumpfen und das für das kommende Jahr prognostizierte Wachstum von 0,7 Prozent vollständig aufgehoben werden. Diese Warnung äußerte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel am Rande eines G20-Gipfels im südafrikanischen Durban. Unternehmensvertreter beklagen bereits jetzt die Unsicherheit, die gleichsam einer stillen Steuer auf ihnen lastet. Nagel betont jedoch, dass jedwede Einigung über Zölle nicht um jeden Preis erreicht werden solle. Sein Appell an die US-Regierung lautet, bei wirtschaftspolitischen Entscheidungen keine taktischen Spiele zu betreiben, da ansonsten globaler wirtschaftlicher Wohlstand auf dem Spiel stehen könnte. Die vergangene Performance der deutschen Wirtschaft zeigt größere Herausforderungen; in den letzten zwei Jahren war ein leichter Rückgang zu verzeichnen, während das erste Quartal 2025 ein leichtes Plus im BIP zeigte. Finance-Minister Lars Klingbeil berichtet von einer einhelligen Haltung mit seinem US-Pendant Scott Bessent bei einem G7-Treffen in Durban bezüglich der Suche nach einer tragfähigen Lösung. Dennoch unterstreicht Klingbeil, dass die EU keinesfalls zu einem Nachgeben um jeden Preis bereit sei und gegebenenfalls entschiedene Gegenmaßnahmen zum Schutz von Arbeitsplätzen und Unternehmen auf dem Kontinent treffen werde.