Erbschaftssteuer: Kurswechsel in der britischen Steuerpolitik?

Eulerpool Research Systems 17. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Die britische Finanzministerin erwägt eine Überprüfung der Erbschaftssteuerpolitik, um Abwanderungen vermögender Non-Doms zu verhindern.
  • Es gibt wachsenden Widerstand und Forderungen nach einem einfachen Steuersystem, um Großbritannien als attraktiven Standort zu bewahren.
Inmitten der wachsenden Sorge über die Auswirkungen der Erbschaftssteuer auf Non-Doms, erwägt die britische Finanzministerin Rachel Reeves, ihre Entscheidung zu überdenken. Ein mögliches Umdenken könnte die Enthüllung von weltweiten Vermögenswerten der Non-Doms und deren Besteuerung mit 40 Prozent tangieren. Einzelne hochrangige Vertreter der City haben bereits ihren Unmut kundgetan und führen Gespräche mit der Regierung, um ein wettbewerbsfreundlicheres Steuersystem zu schaffen. Die Verhandlungen werden Berichten zufolge von Varun Chandra, dem Wirtschaftsberater von Sir Keir Starmer, geleitet. Die Abschaffung des Non-Dom-Status im April sorgte bereits für Aufsehen, doch die eingeführten umfassenden Änderungen der Erbschaftssteuer treiben nun zahlreiche wohlhabende Briten ins Ausland. Leslie Macleod-Miller, CEO von Foreign Investors for Britain, hebt hervor, dass die Erbschaftssteuer eine rote Linie darstellt. Eine Studie von Oxford Economics bestätigt, dass die Steuer maßgeblich zur Entscheidung beiträgt, Großbritannien zu verlassen. Jüngste prominente Abwanderungen umfassen Richard Gnodde von Goldman Sachs und Nassef Sawiris, Mitbesitzer von Aston Villa, während Stahlmagnat Lakshmi Mittal ebenfalls einen Umzug erwägt. Der Widerstand gegen die von Reeves initiierten Steueränderungen wächst. Laut Anthony Whatling von Alvarez & Marsal verkompliziert die Reform das bisherige System und könnte die Regierung letztlich vor erhebliche finanzielle Herausforderungen stellen. Ein Kurswechsel wäre finanziell machbar, jedoch könnte eine untätige Haltung bedeutend weniger Einnahmen generieren als erhofft. Das Centre for Economics and Business Research (CEBR) prognostiziert erhebliche Verluste, sollte ein signifikanter Prozentsatz der Non-Doms das Land verlassen. Der Ruf nach einem einfacheren Steuersystem, ähnlich dem Italiens, wird lauter. Hier zahlen Wohlhabende eine jährliche Pauschale zur Befreiung von Auslandsvermögen und -einkommen. Ein Sprecher des britischen Finanzministeriums betont indes, dass das Vereinigte Königreich weiterhin ein attraktiver Platz bleibt. Er verweist auf die niedrigen Kapitalertragssteuern und das neue, ebenso faire wie vereinfachte Aufenthaltsbesteuerungssystem, das weiterhin die besten Talente und Investitionen anziehen soll.

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