Erneut Verhandlungen in Istanbul: Hoffnung auf Fortschritte in Ukraine-Konflikt bleibt gedämpft

Die seit Jahren anhaltende Krise zwischen Russland und der Ukraine greift erneut diplomatische Stränge auf, da beide Nationen in Istanbul die im Frühjahr wiederbelebten Gespräche weiterführen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dämpfte allerdings die Erwartungen und stellte klar, dass die anstehenden Verhandlungen nicht den lang ersehnten Waffenstillstand oder gar ein Kriegsende zum Ziel haben. Im Zentrum der ukrainischen Agenda steht die Ausweitung des Gefangenenaustausches und insbesondere die Rückführung der von Russland aus besetzten Gebieten entführten Kinder. Zudem ruft Selenskyj dazu auf, über ein mögliches Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sprechen. Der Kreml signalisiert hier eine gewisse Offenheit, setzt jedoch eine vorherige Einigung auf einen Friedensplan voraus. Auf russischer Seite leitet Präsidentenberater und früherer Kulturminister Wladimir Medinski erneut die Delegation, während die ukrainische Seite weiterhin von Rustem Umjerow vertreten wird. Umjerow, der kürzlich vom Verteidigungsministerposten zurückgetreten war, erhielt von Selenskyj eine neue Aufgabe als Sekretär des nationalen Sicherheitsrats und leitet nun die ukrainische Verhandlungsdelegation. Bereits zweimal trafen sich die Kriegsparteien in direktem Dialog seit Mai dieses Jahres, nachdem im Jahr 2022 die diplomatischen Bemühungen stagnierten. Beim Treffen im Juni in Istanbul wurden zumindest Teilerfolge wie der Austausch von Kriegsgefangenen und die Rückführung gefallener Soldaten erzielt. Dennoch bleibt Russland in seinen Maximalforderungen in Bezug auf den Verzicht eines ukrainischen NATO-Beitritts und den Abzug der ukrainischen Truppen aus den besetzten Gebieten starr. Der andauernde Konflikt fordert seit über drei Jahren seinen verheerenden Tribut.