EU kontert US-Zölle mit eigenen Maßnahmen

Eulerpool Research Systems 9. Apr. 2025

Takeaways NEW

  • Die EU führt Gegenzölle als Reaktion auf US-Zölle unter Trump ein.
  • Verhandlungen werden bevorzugt, doch die EU ist bereit, entschlossen zu handeln.
Die Europäische Union hat auf die von US-Präsident Donald Trump eingeführten Zölle reagiert und erste Gegenzölle zwischen 10 und 25 Prozent beschlossen. Ziel dieser Maßnahme ist es, den Auswirkungen der US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte entgegenzuwirken. Die von der Europäischen Kommission angekündigten Gegenzölle werden ab nächster Woche für Produkte wie Jeans und Motorräder aus den USA erhoben. Zudem sind weitere Zölle bis Ende des Jahres geplant, die auch Nahrungsmittel wie Rindfleisch, Geflügel und Zitrusfrüchte betreffen werden. Laut aktueller Planung sollen Anfang Dezember auch Nüsse und Sojabohnen mit Zusatzzöllen belegt werden. Ursprünglich war auch ein Aufschlag auf amerikanischen Whiskey vorgesehen, dieser wurde jedoch vorerst ausgesetzt – offenbar aufgrund der intensiven Lobbyarbeit diverser EU-Länder, die eine Vergeltung in Form von hohen Zöllen auf Wein und Champagner vermeiden wollten. Die Hintergründe dieser Zollentscheidung liegen in den US-Maßnahmen, die Importe im Wert von 26 Milliarden Euro treffen könnten. Im Gegenzug betreffen die EU-Gegenzölle US-Exporte im Wert von 21 Milliarden Euro. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic betonte, Verhandlungen seien weiterhin der bevorzugte Weg, doch müsse man bereit sein, entschlossen zu reagieren. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unterstrich die Dialogbereitschaft der EU, sicherte jedoch mögliche Gegenmaßnahmen zu, falls Verhandlungen scheitern. Im Hintergrund steht die von Trump angekündigte Ausweitung der Zölle auf Autos und fast alle EU-Exporte in die USA. Diese Zölle sollen nach den Worten des US-Präsidenten Handelsungleichgewichte ausgleichen und die Produktion in die USA zurückverlagern. Die Zolleinnahmen könnten zudem dazu genutzt werden, um Steuersenkungen, die im Wahlkampf versprochen wurden, teilweise zu finanzieren. Der aktuelle Konflikt ist nicht die erste Auseinandersetzung dieser Art zwischen der EU und den USA. Bereits während der ersten Amtszeit von Trump hatte die EU mit Gegenmaßnahmen auf ähnliche US-Zölle reagiert, die jedoch nach einer Einigung mit dem späteren Präsidenten Joe Biden ausgesetzt wurden.

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