Europäische Aktienmärkte starten stark in die Woche: Autobauer und Brauereien im Fokus

Die europäischen Aktienmärkte haben mit deutlichen Zuwächsen die neue Handelswoche eingeläutet. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kletterte am Montagmittag um 0,65 Prozent auf 4939,15 Punkte. Auch der französische CAC 40 und der britische FTSE 100 verzeichneten Aufschläge von 0,59 Prozent auf 7673,72 Punkte und 0,41 Prozent auf 8271,38 Punkte. Trotz dieser positiven Marktstimmung verleihen die bevorstehenden Parlamentswahlen in Frankreich dem Markt nach wie vor ein Maß an Unsicherheit. Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, warnte, dass dieses politische Ereignis wie ein Damoklesschwert über den Anlegern schwebe. Zudem merkt Marktexperte Andreas Lipkow an, dass der aktuelle Zollstreit zwischen der EU und China um Elektrofahrzeuge zunehmend als Thema für das Sommerloch wahrgenommen wird. Erfreulicherweise kam es am Wochenende zu ersten Annäherungen zwischen der EU und China in dieser Streitfrage. Beide Seiten signalisierten Verhandlungsbereitschaft, nachdem Brüssel zuvor angekündigt hatte, bei fehlender Einigung Zölle auf chinesische E-Autos erheben zu wollen. Diese Entspannung ließ den europäischen Autosektor aufatmen, der sich deutlich erholte und mit einem Plus von 1,6 Prozent an der Spitze des Branchenindex stand. Besonders stark zeigten sich die deutschen Autowerte sowie die Papiere von Stellantis und Ferrari, die um 1,7 beziehungsweise 1,3 Prozent zulegten. Auch im EuroStoxx 50 gab es Gewinner: Die Aktien von AB InBev stiegen um 3,0 Prozent, beflügelt von einer Heraufstufung durch einen UBS-Analysten, der das Kursziel des Brauereigiganten auf 72,00 Euro anhob und ihn als "Cash-Maschine" bezeichnete. Im Luftfahrtsektor konnten die Titel von Safran um 1,5 Prozent zulegen. Der Konzern verkündete exklusive Verhandlungen zur Übernahme von Preligens, einem Spezialisten für Künstliche Intelligenz im Luftfahrt- und Rüstungsbereich, der mit 220 Millionen Euro bewertet wird. Alcon-Aktien stiegen um 0,6 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass der Augenheilkunde-Spezialist die US-Zulassung für zwei neue Chirurgie-Technologien erhalten hat, die bei Operationen des Grauen Stars zum Einsatz kommen sollen. Die Anteilsscheine von Valneva verzeichneten sogar einen Kurssprung von 6,3 Prozent, nachdem die kanadische Gesundheitsbehörde den Ein-Dosis-Impfstoff des Unternehmens gegen das Chikungunya-Virus zugelassen hatte. Einzig die Titel von Eurofins Scientific mussten einen dramatischen Rückschlag hinnehmen. Sie stürzten um 21 Prozent ab, nachdem das als Leerverkäufer bekannte Unternehmen Muddy Waters scharfe Kritik an der Führung des Laboranalytik-Unternehmens äußerte.