Europäische Börsen in Wartestellung vor neuen US-Daten

Die europäischen Aktienmärkte präsentierten sich am Dienstag als Zuschauer eines andauernden Marktschauspiels. Zwischen der jüngsten Marktstärke und der bevorstehenden Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten aus den USA bewegte sich der Handel in einer abwartenden Konsolidierungsphase. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets charakterisierte das Marktgeschehen als schwankungsarm, wobei aktuelle Investoren weiterhin engagiert blieben und potenzielle Anleger auf eine deutlichere Marktberichtigung hofften. Während der EuroStoxx 50 eine leichte Aufwärtsbewegung verzeichnete, fanden weder der französische Cac 40 noch der britische FTSE 100 wesentliche Impulse für eine Richtungsbestimmung. Die gespannte Erwartung neuer Wirtschaftszahlen aus den Vereinigten Staaten, insbesondere der Auftragseingänge für langlebige Güter, könnte laut den Helaba-Volkswirten allerdings für etwas Dynamik im Nachmittagshandel sorgen, speziell bei einer möglichen Abweichung von den Markterwartungen. Rohstoffunternehmen erfuhren eine nachfragebedingte Erholung und distanzierten sich von früheren Verlusten, während auch der Automobilsektor an Fahrt gewann. Marktexperten wie Andreas Lipkow ließen sich von positiven Quartalsergebnissen des chinesischen Autobauers Li Auto inspirieren. Die Technologiebranche erlebte ebenso einen positiven Handelstag. Der Branchenprimus ASML konnte nach einer Bestätigung der Anlageeinstufung "Outperform" und einem nach oben korrigierten Kursziel von Analysten der Bernstein Research zulegen. Der Fokus des Managements auf operative Effizienzsteigerungen wurde dabei lobend hervorgehoben. Bei SAP sorgte ein ambitioniertes Kursziel der amerikanischen Bank JPMorgan für zusätzlichen Auftrieb. Unter den Aktien der französischen Großunternehmen fiel besonders Bouygues positiv auf, die mit soliden Unternehmenszahlen einen bemerkenswerten Kursgewinn verbuchten. Auch Baufirmen meldeten überdurchschnittliche Kurszuwächse.