Europäische Börsen unter Druck: Unsicherheit im Handelsstreit mit den USA

Eulerpool Research Systems 4. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Europäische Aktienmärkte leiden unter Unsicherheit durch Handelsstreit mit den USA.
  • Air France-KLM plant Mehrheitsübernahme von SAS, was als strategischer Schritt gesehen wird.
Die europäischen Aktienmärkte erlebten einen herausfordernden Freitag, an welchem sich Unsicherheit breit machte, ausgelöst durch die zunehmende Anspannung im Handelskonflikt mit den USA. Besorgniserregend bleibt insbesondere das nahende Fristende hinsichtlich der verhängten US-Importzölle für europäische Exporte. Robert Greil, Chefstratege bei Merck Finck, weist darauf hin, dass Mitte nächster Woche die letztmögliche Entscheidung darüber fällt, ob ein mit der Trump-Administration verhandelter Deal erzielt werden kann oder ob höhere Zölle Realität werden. Der EuroStoxx 50 musste am Mittag einen Rückgang von 1,05 Prozent auf 5.287,20 Punkte hinnehmen. Auch über die Grenzen des Euroraums hinweg zeigte sich Schwäche: Der Schweizer SMI verringerte sich um 0,58 Prozent auf 11.908,69 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,3 Prozent auf 8.797,10 Punkte fiel. Angesichts dieses unklaren Szenarios kommentiert Edgar Walk, Chefvolkswirt bei Metzler Asset Management, dass die Entwicklung des Handelsstreits schwer zu prognostizieren sei und offen bleibt, ob rechtzeitig eine Einigung erzielt werden könne. Infolge der schwelenden Unsicherheit verzeichneten vor allem exportorientierte Sektoren wie die Automobil- und Rohstoffbranche stärkere Kursverluste. Walk erklärt, dass die EU möglicherweise bereit ist, einen Mindestzollsatz von zehn Prozent auf alle Exporte in die USA zu akzeptieren, sich jedoch darum bemüht, spezifische Zölle auf Stahl, Aluminium und Autos niedriger zu halten. Hingegen zeigten defensivere Bereiche wie Telekommunikation, Pharma und Nahrungsmittel eine stärkere Belastungsresistenz gegenüber der allgemeinen Marktvolatilität. Auch wenn negative Nachrichten den Markt bestimmten, blieben die Aktien der Spirituosenhersteller einigermaßen stabil. China hat im laufenden Handelsstreit mit der EU Importzölle auf Weinbrand eingeführt, die zwischen 27,7 und 34,9 Prozent liegen, mit Ausnahme für Firmen, die Preisverpflichtungen erfüllen. Beispielsweise verzeichneten die Aktien von Pernod Ricard, nach anfänglichen Verlusten, nur einen leichten Rückgang von 0,3 Prozent. Der Luftfahrtsektor wurde ebenfalls von einer bedeutenden Neuigkeit beeinflusst: Air France-KLM plant eine Mehrheitsübernahme des skandinavischen Wettbewerbers SAS, indem der bestehende Anteil von 19,9 Prozent auf 60,5 Prozent erhöht wird. Analyst Harry Gowers von JPMorgan beurteilt diesen Schritt als strategisch klug, da er Air France-KLM Zugang zu einem attraktiven skandinavischen Markt verschafft. Dennoch blieb die Aktie weitgehend unverändert.

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