Europas Aktienmärkte erholen sich nach US-Zollaufschub

Der Beginn der Woche brachte positive Entwicklungen für die europäischen Aktienmärkte, nachdem die USA einen Zollaufschub auf EU-Waren ankündigten. Diese Maßnahme ermöglichte eine Erholung von den Freitagsverlusten. Im Verlauf des Vormittags verzeichnete der EuroStoxx 50 einen Zuwachs von 1,5 Prozent und erreichte 5.404 Punkte. Parallel dazu legte der Schweizer SMI um 1,0 Prozent auf 12.319 Zähler zu. Die Börsen in London und den USA blieben aufgrund eines Feiertags geschlossen. Präsident Donald Trump hatte ursprünglich neue Zölle auf EU-Importe ab Anfang Juni vorgesehen, doch diese werden nun auf den 9. Juli verschoben. Ziel ist es, den Verhandlungsparteien mehr Zeit zur Einigung zu geben. Wie Bernd Lange, Vorsitzender des Handelsausschusses im Europäischen Parlament, mitteilte, strebt die EU an, alle bestehenden und drohenden Strafzölle durch erfolgreiche Verhandlungen abzuwenden. Die Freitagsankündigung von möglichen Strafzöllen in Höhe von 50 Prozent sorgte auch bei Marktbeobachtern für Irritationen. Trotz Hoffnungen auf eine einsichtigere Haltung seitens der Regierung in Washington, zeigte sich Trump unnachgiebig und betonte seine Unzufriedenheit mit den festgefahrenen Verhandlungsergebnissen. Analyst Christian Henke von IG kommentierte, der Optimismus der Marktteilnehmer sei verpufft und ein baldiges Ende des Zollstreits sei unwahrscheinlich. Hinsichtlich der Branchen erlebten Unternehmen aus den Sektoren Technologie, Automobil und Stahl deutliche Aufwärtsbewegungen. Besonders stark performten die Aktien des Halbleiterzulieferers ASML mit einem Plus von 2,9 Prozent. Auch die Titel von Stellantis und ArcelorMittal erlebten mit Anstiegen von 2,6 Prozent bzw. 3,9 Prozent eine solide Erholung. Im Gegensatz dazu waren die Segmente Immobilien, Telekommunikation und Energieversorgung schwächer, wobei Immobilienwerte unter den steigenden Anleiherenditen litten.