Europas Börsen unter Druck: US-Zolldrohungen belasten Märkte
Eulerpool Research Systems •23. Mai 2025
Takeaways NEW
- Europas Börsen standen unter Druck aufgrund von Zolldrohungen der USA.
- Positives Wirtschaftswachstum in Europa wird durch Handelskonflikte überschattet.
Europas Börsen wurden am Freitag von neuen Zollankündigungen aus den USA erschüttert, doch am Ende des Handelstags konnten die wichtigsten Indizes ihre anfänglichen Verluste etwas eindämmen. Dies spiegelte die Entwicklung an den Wall Street Börsen wider, wo die Einbußen ebenfalls schrumpften.
Der EuroStoxx 50, Leitindex der Eurozone, fiel um 1,81 Prozent auf 5.326,31 Punkte, was ein Wochenminus von 1,9 Prozent bedeutet. Ohne den aktuellen Rückschlag hätte die Wochenbilanz knapp positiv ausfallen können. Auch der Dax und der französische Cac 40 reduzierten ihre Tagesverluste, doch alle drei Indizes weisen seit Jahresbeginn, im Gegensatz zu US-Börsen, weiterhin ein Plus auf.
Zudem fielen die Verluste außerhalb der Eurozone geringer aus. In der Schweiz schloss der SMI mit einem Rückgang von 0,58 Prozent auf 12.198,69 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,24 Prozent auf 8.717,97 Punkte fiel.
US-Präsident Donald Trump heizte die Stimmung mit der Ankündigung an, ab dem 1. Juni Strafzölle von 50 Prozent auf europäische Produkte einzuführen. Anleger fühlten sich in die intensive Phase der Zollkonflikte von Anfang April zurückversetzt, obwohl frühere Zölle teilweise vorübergehend ausgesetzt wurden. Hoffnung schenkte zuletzt ein Abkommen der USA mit Großbritannien sowie eine vorübergehende Einigung mit China, die zu einer Reduktion der Zölle auf chinesische Güter führte.
Erfreuliche europäische Konjunkturdaten traten in den Hintergrund. Die deutsche Wirtschaft verzeichnete im ersten Quartal ein verdoppeltes Wachstum gegenüber ersten Schätzungen, und britische Einzelhandelsumsätze erholten sich im April stärker als prognostiziert. Allerdings betonte die NordLB, dass Vorzieheffekte im Exportgeschäft aufgrund der US-Zollpolitik die Zahlen beeinflusst haben könnten. Kommentar von Carsten Brzeski, ING-Ökonom: "Trump macht die deutsche Wirtschaft vorerst wieder großartig", in Anspielung auf Trumps bekannte Wortspiele.
Innerhalb des Stoxx Europe 600 wichen am Freitag lediglich Immobilien-, Bergbau- und Versorgertitel mit leichten Gewinnen von der allgemein negativen Marktstimmung ab. Der exportlastige Autosektor war mit signifikanten Kursverlusten der größte Verlierer, während auch Bank- und Technologiewerte unter Druck standen.
Positiv überraschte Roche im SMI mit einem kleinen Plus von 0,3 Prozent. Der Pharmakonzern sicherte sich in den USA eine zusätzliche Zulassung für sein Augenmedikament Susvimo und erhielt eine positive Empfehlung für sein Krebsmittel Itovebi (Inavolisib) seitens der Europäischen Arzneimittel-Agentur.
In London konnte AJ Bell dank einer von den Marktbedingungen befeuerten starken Umsatz- und Gewinnentwicklung um 8,4 Prozent zulegen. Dies markierte den größten Tagesgewinn des Investmentplattformanbieters seit einem Jahr, und die Unternehmensführung zeigte sich für das verbleibende Jahr optimistisch.
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