Familienreisen im Fokus: Deutsche Bahn unter Druck wegen streichender Reservierungsvorteile
Eulerpool Research Systems •13. Juni 2025
Takeaways NEW
- Die Deutsche Bahn steht in der Kritik wegen der Abschaffung von Familienreservierungsvorteilen.
- Politik und Interessenvertreter fordern eine Rücknahme der Maßnahme zugunsten familienfreundlicher Angebote.
Die Deutsche Bahn sieht sich derzeit einem wachsenden Gegenwind aus der Politik und von Interessensvertretern gegenüber, nachdem sie die Abschaffung der Familienreservierung im Fernverkehr angekündigt hat. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der sich für eine umweltfreundliche Verkehrswende einsetzt, hat eine Petition ins Leben gerufen, um diesen Service zu erhalten. Bereits mehr als 4.500 Unterschriften wurden gesammelt.
Der Hintergrund der Diskussion ist die Entscheidung der Deutschen Bahn, dass ab dem bevorstehenden Fahrplanwechsel alle Passagiere, auch Kinder, für Sitzplatzreservierungen zahlen müssen. Bislang konnten Familien zum Pauschalpreis Sitzplätze reservieren, was insbesondere Familienreisetage finanziell attraktiv machte. Nun steigen die Reservierungspreise auf 5,50 Euro in der zweiten Klasse und 6,90 Euro in der ersten Klasse, was für eine vierköpfige Familie für eine Hin- und Rückfahrt eine stattliche Summe von 44 Euro bedeuten könnte.
Die Kritik aus der Politik lässt nicht nach. Steffen Bilger von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bezeichnet die Maßnahme als risikoreich für das Image der Bahn und unterstreicht die Bedeutung familienfreundlicher Angebote. Matthias Miersch von der SPD hofft auf eine Umkehr im Denken, da die Bahn seiner Meinung nach nicht genügend Anreize bietet, um solche Preisanhebungen gerechtfertigt erscheinen zu lassen.
Der Bund, Eigentümer der Bahn, erkennt dies als unternehmerische Entscheidung an, äußert jedoch Zweifel an der Signalwirkung. Dennoch bleibt ein Eingreifen der Regierung aus, womit die Verantwortung für die Preisgestaltung weiterhin bei der Bahn liegt.
Obwohl ein offener Brief vom Verband Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen die Bedeutung von Familien für die Zukunft der Bahn betont, bleibt die Deutsche Bahn standhaft. Der Konzern verweist darauf, dass für die eigentlichen Fahrscheine von Kindern und Jugendlichen bis zu 14 Jahren keine Kosten anfallen. Fünf Prozent der Fernreisenden nutzten bisher die Familienreservierung, was bei den 133,4 Millionen Fahrgästen im letzten Jahr eine erhebliche Anzahl darstellt.
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